Gartenplanung beim Neubau: Was Bauherren von Anfang an beachten sollten

Die Gartengestaltung beim Neubau ist spannend und anspruchsvoll. Während das neue Eigenheim allmählich Form annimmt, bleibt der Außenbereich häufig unbeachtet oder wird erst später geplant. Dabei lassen sich durch eine frühzeitige und durchdachte Planung nicht nur erhebliche Kosten bei der Gartengestaltung einsparen, sondern auch zeitintensive und aufwendige Nacharbeiten vermeiden, die später unnötige Belastungen darstellen würden. Frühzeitige Gartenplanung schafft optimale Synergien mit der Hausarchitektur. Die Integration der Außenanlagen ins Gesamtkonzept schafft harmonische Übergänge und berücksichtigt technische Voraussetzungen frühzeitig.

Grundlegende Planungsschritte vor dem ersten Spatenstich

Bevor die Baumaschinen mit ihrer Arbeit beginnen, ist eine gründliche Bestandsaufnahme des Grundstücks für zukünftige Gartenbesitzer unerlässlich. Die Experten von Bien-Zenker empfehlen, bereits in dieser Phase einen Landschaftsarchitekten hinzuzuziehen, der die topografischen Gegebenheiten professionell erfasst. Die Bodenbeschaffenheit, die Hangneigung und der vorhandene Baumbestand bestimmen maßgeblich die späteren Gestaltungsmöglichkeiten des Gartens. Ein professionell erstelltes Bodengutachten gibt detaillierten Aufschluss über die genaue mineralische und organische Zusammensetzung des vorhandenen Erdreichs sowie über eventuelle problematische Verdichtungen, die durch schwere Baufahrzeuge während der Bauphase entstehen könnten.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Nachbarschaftsrecht

Die örtliche Bauordnung definiert klare Vorgaben für Grenzabstände, maximale Einfriedungshöhen und zulässige Nebengebäude. Besonders bei der sorgfältigen Planung von Hecken, die als natürlicher Sichtschutz dienen, Zäunen, die das Grundstück abgrenzen, oder Gartenhäusern, welche zusätzlichen Stauraum bieten, müssen diese in der örtlichen Bauordnung festgeschriebenen Regelungen, die sowohl Abstände als auch Höhenbeschränkungen umfassen, zwingend berücksichtigt werden. Niedrige Sträucher benötigen 50 Zentimeter Grenzabstand, hohe Gehölze erfordern deutlich mehr Platz. Die frühzeitige Abstimmung mit den Nachbarn, welche idealerweise bereits in der Planungsphase erfolgen sollte, verhindert nicht nur spätere Konflikte bezüglich Grenzabständen und Einfriedungshöhen, sondern schafft darüber hinaus eine positive, von gegenseitigem Respekt geprägte Atmosphäre für das neue Wohnumfeld.

Kostenkalkulation und Budgetverteilung

Bei der Planung der Außenanlagen sollten ungefähr 15 bis 20 Prozent der gesamten Baukosten berücksichtigt werden. Diese bewährte Faustregel ermöglicht es Bauherren, eine qualitativ hochwertige Grundausstattung des Gartens zu realisieren, die sowohl funktionale als auch ästhetische Ansprüche an die Außengestaltung erfüllt. Finanzierungstipps für Gartenprojekte helfen dabei, das verfügbare Budget optimal einzusetzen. Die entstehenden Kosten verteilen sich bei der Gartengestaltung typischerweise auf verschiedene wichtige Bereiche wie Wegebau, Bepflanzung, Beleuchtung und Bewässerungssysteme, die alle sorgfältig geplant werden müssen:

1. Erdarbeiten und Geländemodellierung (25-30%)

2. Befestigte Flächen wie Terrassen und Wege (30-35%)

3. Bepflanzung und Rasenanlage (20-25%)

4. Bewässerungstechnik und Beleuchtung (10-15%)

5. Sichtschutz und Einfriedung (10-15%)

Technische Infrastruktur intelligent vorausplanen

Die Verlegung von Leerrohren während des Hausbaus vermeidet spätere kostspielige und aufwendige Erdarbeiten im Garten. Beim Verlegen der Leerrohre können gleichzeitig Stromleitungen für Beleuchtung, Rasenmähersteckdosen und Wasserleitungen für Bewässerungsanlagen kostengünstig installiert werden. Zeitgemäße Smart-Garden-Systeme benötigen außerdem Netzwerkkabel oder zuverlässige WLAN-Verbindungen bis in die entlegensten Bereiche des Gartens. Ein durchdachtes Entwässerungskonzept verhindert Staunässe und schützt sowohl Pflanzen als auch Bausubstanz vor Feuchteschäden.

Die strategische Platzierung von Regenwasserzisternen oder alternativ gestalteten Versickerungsmulden, die zur nachhaltigen Bewirtschaftung des anfallenden Niederschlagswassers dienen, sollte idealerweise bereits während der frühen Bauphase beim maschinellen Aushub der Baugrube erfolgen, um spätere kostenintensive Erdarbeiten zu vermeiden. Mit einem beachtlichen Fassungsvermögen von 3.000 bis 5.000 Litern deckt eine moderne Regenwasserzisterne den kompletten Bewässerungsbedarf eines mittelgroßen Gartens während der besonders trockenen und niederschlagsarmen Sommermonate vollständig und zuverlässig ab. Die Regenwassernutzung entlastet die kommunale Kanalisation und senkt dauerhaft die Wasserkosten. Die richtige Auswahl und Pflanzung von Bäumen spielt dabei eine wichtige Rolle, da deren Wasserbedarf erheblich variieren kann.

Die sorgfältige Terrassengestaltung, die als harmonisches Bindeglied zwischen dem gemütlichen Innenbereich und dem naturnahen Außenbereich fungiert, verdient besondere Aufmerksamkeit, da sie nicht nur ästhetische, sondern auch funktionale Aspekte vereint und somit einen nahtlosen Übergang zwischen Wohnraum und Garten schafft. Die strategische Ausrichtung der Terrasse nach Süden oder alternativ nach Südwesten, welche durch sorgfältige Planung und Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten erfolgen sollte, garantiert eine maximale Sonneneinstrahlung über den gesamten Tagesverlauf, während gleichzeitig eine durchdacht konzipierte, teilweise Überdachung zuverlässigen Schutz vor verschiedensten Witterungseinflüssen wie Regen, Wind oder intensiver Mittagssonne bietet. Professionelle Gestaltungskonzepte für Neubauten zeigen, wie unterschiedliche Bodenbeläge Zonen definieren und optische Akzente setzen können. Natursteinplatten, die durch ihre charakteristische Oberflächenstruktur und natürliche Farbgebung an südeuropäische Terrassen erinnern, vermitteln ein unverwechselbar mediterranes Flair, während Holzdielen, deren warme Brauntöne und organische Maserung eine behagliche Ausstrahlung erzeugen, eine besonders einladende und gemütliche Atmosphäre schaffen, die zum Verweilen einlädt.

Der perfekte Zeitplan für Ihren Neubaugarten

Die Gestaltung des Gartens sollte idealerweise in verschiedenen Phasen erfolgen, die sich nach dem jeweiligen Baufortschritt richten. Wenn der Rohbau fertiggestellt ist und keine schweren Baufahrzeuge mehr benötigt werden, starten die ersten Erdarbeiten. Die Grobmodellierung des Geländes, welche die grundlegende Formgebung des Gartens bestimmt, das sorgfältige Anlegen von Böschungen oder Stützmauern, die zur Stabilisierung von Höhenunterschieden erforderlich sind, sowie die fachgerechte Installation unterirdischer Leitungen für Bewässerung, Strom und Entwässerung haben in dieser frühen Bauphase absolute Priorität. Nach dem vollständigen Abschluss sämtlicher Fassadenarbeiten am Gebäude folgt die detaillierte Feinmodellierung des Außenbereichs, welche das sorgfältige Anlegen von befestigten Wegen und die Gestaltung verschiedener Pflanzflächen umfasst.

Die beste Pflanzzeit für Gehölze erstreckt sich von Oktober bis April, sofern der Boden frostfrei ist. Containerpflanzen können das ganze Jahr über gepflanzt werden, erfordern aber intensive Pflege während des Anwachsens. Rasen säen Sie am besten im April/Mai oder September bei feuchtem, mildem Wetter aus. Ein durchdachter Pflanzplan berücksichtigt die Wuchshöhe und -breite der gewählten Arten, um spätere Umpflanzaktionen zu vermeiden.

Der neu gestaltete Außenbereich verwandelt sich im Laufe der Jahre in ein ganz persönliches Gartenparadies. Es lohnt sich geduldig zu sein, da zahlreiche Pflanzen eine gewisse Zeit brauchen, um sich vollständig zu entwickeln. Die schrittweise Umsetzung, welche sich über mehrere Gartensaisons erstreckt und dabei verschiedene Jahreszeiten mit ihren spezifischen Herausforderungen berücksichtigt, ermöglicht es den Gartenbesitzern zudem, wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln und das ursprünglich entworfene Konzept bei erkennbarem Bedarf flexibel anzupassen. Durch sorgfältige Planung von Anfang an verschmelzen Haus und Grundstück harmonisch und steigern dauerhaft den Wohnwert.