Cannabisblüten [Cannabaceae]

  • Botanischer Name: Cannabis sativa, Cannabis indica
  • Pflanzenfamilie: Hanfgewächse [Cannabaceae]
  • Pflanzenkategorie: Heilpflanze, Nutzpflanze
  • Alternativ-Namen: Hanfblüten, Marihuanablüten, Weed

Cannabisblüten – Einleitung

Cannabis sativa und Cannabis indica, auch als Hanf bekannt, gehören zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Diese Pflanzenarten sind seit Jahrtausenden für ihre medizinischen und berauschenden Eigenschaften bekannt.

Die Blüten der Pflanze enthalten eine Vielzahl von Wirkstoffen, darunter die Cannabinoide THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), die beide für ihre entspannenden und schmerzlindernden Effekte geschätzt werden. Heute werden Cannabisblüten zunehmend in der Medizin eingesetzt und sind rechtlich in vielen Ländern – unter bestimmten Bedingungen – zugelassen.

Cannabisblüten – Aufzucht und Lebenszyklus

Cannabis wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Klimazonen mit gut durchlässigem Boden. Die Pflanze gedeiht in nährstoffreichem, leicht saurem Boden und kann in Kübeln oder direkt im Garten angebaut werden. Cannabis ist eine einjährige Pflanze, die innerhalb eines Jahres wächst, blüht und Samen bildet. Die Blütezeit variiert je nach Sorte zwischen Juli und Oktober.

Ernte

Die Ernte erfolgt in der Regel im Spätsommer bis Herbst, wenn die Blüten vollständig ausgereift sind und eine klebrige Harzschicht aufweisen. Diese Harze enthalten die höchste Konzentration an Cannabinoiden. Ein reicher Geruch und die tiefgrüne bis gelbliche Farbe der Blüten zeigen, dass die Pflanze erntereif ist. Nach der Ernte werden die Blüten getrocknet und unter kontrollierten Bedingungen gelagert.

Lagerung

Cannabisblüten sollten kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden, da Wärme, Feuchtigkeit und Licht die Wirkstoffe abbauen können. Die getrockneten Blüten halten sich so mehrere Monate und behalten ihre Qualität. Besonders gut eignet sich die Lagerung in luftdichten Glasbehältern, die idealerweise an einem dunklen Ort aufbewahrt werden.

Überwinterung

Da Cannabis eine einjährige Pflanze ist, ist eine Überwinterung der Pflanze selbst nicht möglich. Samen können jedoch gesammelt und bis zur nächsten Anbausaison trocken und kühl gelagert werden.

Vermehrung

Die Vermehrung von Cannabis erfolgt über Samen oder Stecklinge. Die Samen können direkt ins Freie gepflanzt oder vorgezogen werden. Stecklinge ermöglichen es, genetisch identische Pflanzen zu kultivieren und so eine gleichbleibende Wirkstoffzusammensetzung zu erzielen.

Cannabisblüten – Zubereitung und Anwendung

Cannabisblüten lassen sich vielfältig anwenden, beispielsweise als Tee, Extrakt oder verdampft. In der Küche werden die Blüten auch in Ölen oder Butter gelöst, um sie vielseitig nutzbar zu machen. Medizinisch wird Cannabis häufig inhaliert oder als Tropfen eingenommen.

Wirkstoffe

Cannabis enthält über 100 Cannabinoide, darunter die beiden Hauptwirkstoffe THC und CBD. THC wirkt psychoaktiv und ist verantwortlich für den typischen Rauschzustand. CBD hingegen hat keine berauschende Wirkung und wird für seine entspannenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Weitere Wirkstoffe sind Terpene und Flavonoide, die das Aroma der Pflanze prägen und ebenfalls gesundheitsfördernde Effekte haben.

Cannabisblüten – Medizinische Anwendung

Cannabisblüten werden in der Medizin zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Spastiken, Übelkeit und Appetitlosigkeit verwendet. Sie helfen bei Symptomen von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Epilepsie und Krebs. In Deutschland können Cannabisblüten unter ärztlicher Aufsicht und auf Rezept verschrieben werden.

Nebenwirkungen und Risiken

Cannabis kann Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit, Mundtrockenheit und eine erhöhte Herzfrequenz verursachen. Besonders bei unerfahrenen Anwendern kann THC auch Angstzustände oder Panik hervorrufen. Langfristiger Konsum kann in Einzelfällen zur psychischen Abhängigkeit führen.

Cannabisblüten – Weiteres Wissenswertes

Rechtlicher Status in Deutschland

In Deutschland ist der Konsum von Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Seit 2017 können Patienten mit chronischen Krankheiten, bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichen, Cannabisblüten auf Rezept erhalten. Der behandelnde Arzt muss jedoch die Notwendigkeit der Behandlung bestätigen, und der Einsatz ist ausschließlich für medizinische Zwecke gestattet.