Esparsette
Onobrychis viciifolia
Die Futter-Esparsette heißt mit botanischem Namen Onobrychis viciifolia.
Der Gattungsname leitet sich ab vom altgriechischen onos für Esel und brychein für verschlingen und verweist darauf, dass die Pflanze ein gutes Viehfutter ist. Der Artname viciifolia bedeutet wickenblättig.
Esparsetten gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler, Fabaceae oder auch Leguminosae. Die Bezeichnung Leguminosae ist älter, beide Bezeichnungen haben aber in der Botanik den gleichen Stellenwert. Pflanzen, die zu dieser Familie gehören, haben eine Besonderheit.
Die meisten gehen nämlich in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit Bakterien ein, den Rhizobien oder Knöllchenbakterien, die in der Lage sind, den Luftstickstoff in den Boden zu bringen. Jetzt vereinfacht ausgedrückt. Dieser Luftstickstoff ist somit in der Lage den Boden zu düngen. Bauern säen somit Leguminosen, aber auch andere Pflanzen, die keine Leguminosen sind, z. B. Senfs als Zwischenfrucht, um ihre Böden aufzubauen. Zwischenfrucht bedeutet eine Aussaat zwischen den eigentlichen Ernten der Feldfrüchte.
Oft erfolgt diese Aussaat im August. Wenn ihr also im Herbst ein gelb blühendes Feld seht, dann ist das kein Raps, sondern Senf als Zwischenfrucht.
Blütezeit unserer Esparsette ist Mai – Juli und die Wuchshöhe beträgt bis zu 60 cm.
Viel länger wird da ihre Wurzel, nämlich bis zu 4 m. Daher nennt man die Pflanze in manchen Gegenden Felsensprenger.
Die Futter-Esparsette ist vielfach aus Anbau verwildert und man findet sie an Böschungen und Wegen, auf warmem Halbtrockenrasen. Ursprünglich ist ihre Heimat Südosteuropa. Im 16. Jahrhundert kam sie nach Frankreich (hier erhielt sie auch ihren Namen), da man damals schon ihren wert als Futterpflanze erkannte. Von Frankreich hat sich die Futter-Esparsette über ganz Europa ausgebreitet. Da der Ertrag von Mais und Luzerne aber höher ist, ging der Anbau wieder zurück. Auch ist der Anbau der Futter-Esparsette schwieriger, als bei der Luzerne.
Heute könnte man die Futter-Esparsette als fast vergessene Futterpflanze bezeichnen, insbesondere in der Pferdefütterung.
Als Zusatz-Futterpflanze hat die Luzerne die Nase deutlich vorn, was die angebaute Menge betrifft, allerdings ist die Esparsette vom gesundheitlichen Wert für Pferde und andere Weidetiere wesentlich höher.
Der Stärkeanteil in der Futter-Esparsette ist fast gleich Null und der Zuckeranteil gering.
Auch ist die Zusammensetzung der Eiweiße ist besser und die Menge höher. Oft füttern wir unseren Pferden Eiweiß, dass seinen Ursprung im Soja hat. Davon ist definitiv abzuraten. Soja kommt gewöhnlich aus Südamerika, wo für seinen Anbau Urwald abgeholzt wird, hinzu kommt der lange Transport. Auch ist das Eiweißmuster in Soja überhaupt nicht gut für Pferde. Der Anteil an lebenswichtigen Aminosäuren in der Esparsette ist ebenfalls höher, als bei der Luzerne, somit wird der Muskelaufbau der Tiere, die Festigkeit des Hufhorns und der Haut unterstützt. Der Stängel der Esparsette ist nicht so verholzt, wie bei der Luzerne, was sich positiv auf die Darmflora und den Magen-Darmtrakt auswirkt. Die Pflanze wirkt gegen Blähungen, Kotwasser und Durchfall. Pferde und andere Tiere können sich auch besser der Würmer erwehren. Nieren- und Harnwege werden ebenfalls unterstützt. Die Inhaltsstoffe der Esparsette sind auch in der Lage die Schleimhäute im Magen zu schützen.
Im englischen und französischen wird die Esparsette Sainfoin genannt, übersetzt heißt dies Gesundes Heu.Nun geht teilweise die Erzählweise herum, dass die Futter-Esparsette giftig sein. Man führt dies auf ihren Anteil an kondensierten Tanninen zurück, die übrigens unter anderem für die Entwurmung zuständig sind. Im Grunde handelt es sich dabei um Gerbstoffe. Ja, Gerbstoffe können durchaus toxisch wirken, aber nicht in unserem Fall, bei der Futter-Esparsette, wenn diese in moderaten Mengen aufgenommen wird. Die empfohlene Menge sind bis zu 3 kg an Futter-Esparsette für ein Großpferd, bei kleinen Pferde 1 kg. Auch sollte man die Tiere mit geringen Mengen erst mal anfüttern.