Igelkolben
Sparganium erectum
Der Igelkolben ist eine auffällige und interessante Wasserpflanze, die vor allem in feuchten Gebieten wie Ufern, Gräben oder Flachwasserzonen von Seen und Teichen wächst. Die Gattung Igelkolben (Sparganium) gehört zur Familie der Igelkolbengewächse (Typhaceae) und umfasst mehrere Arten, darunter der Gewöhnliche Igelkolben (Sparganium erectum), der am weitesten verbreitet ist.
Der Igelkolben ist leicht an seinen charakteristischen, kugeligen Blütenständen zu erkennen, die wie kleine Igel aussehen – daher auch der Name. Diese stacheligen Kugeln bestehen aus dicht stehenden Einzelblüten und befinden sich an aufrechten, meist verzweigten Stängeln. Die Pflanze kann zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch werden. Ihre langen, schmalen Blätter sind schwertförmig und stehen meist senkrecht oder leicht gebogen nach oben.
Die Blüten erscheinen zwischen Juni und August. Der Igelkolben ist eine getrenntgeschlechtliche Pflanze, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich an verschiedenen Stellen derselben Pflanze. Die männlichen Blüten stehen oberhalb der weiblichen, was die Bestäubung durch Wind erleichtert.
Igelkolben wachsen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit nährstoffreichem, schlammigem Boden. Man findet sie in ganz Europa, aber auch in Teilen Asiens und Nordamerikas. In Deutschland ist der Igelkolben recht häufig und steht nicht unter besonderem Schutz, allerdings ist sein Lebensraum durch Gewässerverschmutzung und die Trockenlegung von Feuchtgebieten gefährdet.
Der Igelkolben spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Er bietet Schutz und Lebensraum für viele Insekten, Amphibien und Kleintiere. Besonders Libellenlarven und Wasserschnecken halten sich gerne in der Nähe dieser Pflanze auf. Zudem dient der Igelkolben als Nahrung für verschiedene Wasservögel.
Die Pflanze trägt auch zur Reinigung des Wassers bei, indem sie überschüssige Nährstoffe aufnimmt und so das Wachstum von Algen begrenzt. Damit hilft sie, das ökologische Gleichgewicht im Gewässer zu stabilisieren.
Früher wurden Teile des Igelkolbens in der Naturheilkunde verwendet, etwa zur Behandlung von Entzündungen. Heute hat die Pflanze in der Medizin kaum noch Bedeutung, wird aber gelegentlich in naturnahen Gärten oder bei der Renaturierung von Gewässern eingesetzt, weil sie robust ist und das ökologische Gleichgewicht unterstützt.