Odermennig

Agrimonia eupatoria

Der Gemeine Odermennig, den man unter anderem auch Kleinen Odermennig nennt, wächst bis zu 1m hoch und trägt gelbe Blüten mit 5 Blütenblättern. Er blüht von Juni bis September. Die Pflanze wächst in Wäldern und Gebüschen, an Hecken und Böschungen sowie auf Magerrasen.
Außer dem Gemeinen, gibt es aber auch noch den Großen Odermennig, der bis zu 1,8 m hochwachsen kann, aber nicht muss. Er riecht aromatisch und ist drüsig, klebrig behaart.
Alle weiteren Aufnahmen, die jetzt kommen, zeigen den Gemeinen Odermennig.
Der Kleine Odermennig ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirksam bei Darmbeschwerden und Durchfall sowie bei Magenproblemen. Diese Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, etwas ätherisches Öl und Triterpene. Ferner Schleim, Flavonoide und Kieselsäure. Die Komplexität dieser Wirkstoffkombination macht ihn zu einer wertvollen Heilpflanze. Odermennig wirkt auch appetitanregend, und hilft bei Galleproblemen. Insbesondere bei Gallensteinen und Gallengries, sei die Droge hier empfohlen. Die Koliken, die diese Probleme hervorrufen können, sind mit einem Odermennigtee zu lindern. In einem solchen Fall sollte man den Empfehlungen des Apothekers Pahlow folgen, der da empfiehlt, eine Teemischung aus Odermennig 20 g und Wermut (ist recht bitter) 10 g als Tee zu sich zu nehmen. 
Hierzu wird ein gehäufter Teelöffel dieser Mischung mit 250 ml kochendem Wasser begossen. Den Tee seiht man nach nur 2 Minuten ab. Ja, der Tee ist sehr bitter, aber auch sehr hilfreich, und die Galle sollte sich bald beruhigen. Gesüßt sollte dieser Tee nicht werden. 
Aber auch äußerlich hilft der Odermennig bei entzündetem Rachen und Zahnfleisch. 
Auch in der Bachblütentherapie setzt man die Pflanze, sie wird dort Agrimony genannt, ein.
Diese Bachblüte gibt Menschen, die niemandem weh tun wollen mehr Konfrontationsfähigkeit. Insbesondere hilft diese Bachblüte Menschen, die sich nach außen froh gelaunt geben, aber innerlich das ganze Gegenteil sind. Menschen, die sich eine Fassade vorspielen und innerlich darunter leiden, da sie nicht in der Lage sind ihr eigentliches Gefühlsleben zu offenbaren. Wodurch solche Menschen auch häufiger zu Alkohol und Drogen greifen, um ihre Probleme mit Fröhlichkeit zu überspielen.  Man kann Agrimony als Ehrlichkeitsblüte bezeichnen, da sie Menschen hilft ehrlicher zu sich selbst zu werden und dient damit eben der Konfliktbewältigung, nach außen etwas scheinen zu müssen, aber innerlich jemand anderes zu sein.
Auch in der Antike und im Mittelalter war die Pflanze eine wichtige Arznei.   
Der griechische Arzt Dioscurides, 1. Jahrhundert n. Chr., schreibt in seinem Werk De Materia Medica, in dem er 500 Heilpflanzen bespricht folgendes, Zitat: „Seine Blätter zerstossen und mit Schweinschmal obergelegt, heilen die Geschwere, die nit leichthin zuheilen. Das Kraut oder Same sind gut mit Wein getruncken, wider die rote Ruhr, Gebrechen der Leber und der Schlangen Bisse.“
Der botanische Name ist Agrimonia eupatoria. Agrimonia leitet sich vom griechischen Pflanzennamen argemōnion  ab, aus dem das Wort Odermennig entstand. Die Deutung des Artnamens eupatoria ist vielfältig und nicht eindeutig.