Echter Alant

Inula helenium

Der Echte Alant ist heutzutage eine eher selten verwendete Heilpflanze. Apotheker Pahlow schreibt in seinem Buch über Heilpflanzen, dass man dem Alant sehr wohl hustendämpfende und schleimlösende sowie geringe krampflösende Wirkung zu schreiben kann.
In der alten Volksmedizin nutzte man die Pflanze häufig und zwar gegen viele Krankheiten und Beschwerde. Dazu gehörten Lungenleiden, Magen-Darmbeschwerden, Galle- und Leber-, Blasen- und Nierenleiden. Man nutzte den Alant aber auch gegen Durchfall und Würmer.
Verwendung findet die getrocknete Wurzel. Gewöhnlich wird Alant als Tee getrunken, es gibt aber auch Tinkturen. Beim Tee übergießt einen gehäuften Teelöffel der zerkleinerten Wurzel mit 250 ml kochendem Wasser und lässt das Ganze dann 15 Minuten ziehen. Die richtige Dosis pro Tag liegt bei 2 – 4 Tassen. Mehr sollte man nicht trinken, da es sonst zu Magenschmerzen und Erbrechen kommen kann. Auch Allergien sind möglich.
Alant war auch eine Färberpflanze. Die zerstoßene Wurzel beizte man mit Urin, vermischte das Ganze mit Pottasche, also Kaliumcarbonat und Heidelbeeren. So erhielt man einen blauen Farbstoff.
Alant galt früher als Schutzpflanze gegen Dämonen und als Abwehrzauber, z. B. gegen die Pest. Pflanzenteile trug man dazu um den Hals.
Seine Nutzung ist sehr alt, findet Alant sogar Erwähnung in ägyptischen Papyri und bezeichnet als Helenion wird er von den Ärzten des Altertums erwähnt und war dort hochgeschätzt.
Auch Tabernaemontanus, Apotheker und Botaniker aus dem 16. Jahrhundert schreibt unter andere, Zitat: Es rühmet Galenus, ein griechischer Arzt des Altertums, diese Wurzel wieder die Gebrechen der Brust und Lungen/dann er sagt/daß sie eine Art habe/den zähen groben Schleim/so sich in der Brust versammlet hat/zu zertheilen/ und auszuführen. Und an anderer Stelle: Ein Pflaster aus der grünen Alantwurzel aufgelegt heilet alle gifftige Biß der Schlangen/und rasenden Hunden
In früheren Zeiten nutzte man den Alant auch als Gewürz; die kandierte, also mit Zucker überzogene Wurzel, galt als Leckerbissen.
Heute ist die Wurzel teils Bestandteil von Likören.
Den Echten Alant wird man in unseren Breiten fast nur angebaut finden. Seine Blütezeit ist Juli bis September und die Wuchshöhe beträgt bis zu stolzen 2 Metern.
Bei wächst z. B der Weidenblättrige Alant und auch der rauhaarige Alant. Ca. 15 Arten wachsen in Mitteleuropa, zumindest nach meiner Zählung, weltweit sind es ca. 100 Arten.
Der botanische Name des Echten Alants ist Inula helenium. Inula war die lateinische Bezeichnzung für die Pflanze und helenium verweist auf Helena aus der griechischen Sage. Danach soll der Prinz Paris Helena von Griechenland nach Troja entführt haben, was übrigens den trojanischen Krieg auslöste. Bevor sie entführt wurde, soll Helena ihre Hände mit den Blüten des Alants gefüllt haben. Eine andere Legende besagt, das Alant aus ihren zur Erde gefallenen Tränen erwuchs.