Der letzte Schritt der Schädlingsabwehr: Warum gelegentlich Profis ins Spiel kommen

Ein Summen in der Gartenecke, das lauter wird, und eine rege Flugaktivität am alten Schuppen oder im Rolladenkasten: Ein Wespennest im eigenen Garten kann für Unbehagen sorgen. Viele Pflanzenfreunde, die sonst jeden Nützling schätzen, geraten hier in einen Konflikt. Die gelb-schwarzen Insekten sind schließlich nicht nur Kuchenliebhaber, sondern auch effektive Jäger von Blattläusen und anderen unliebsamen Gästen im Pflanzenreich. Doch was, wenn das Nest an einer Stelle sitzt, an der es zur direkten Gefahr für den Menschen wird? Dann beginnt die Abwägung, und oft ist der Griff zum Telefon die klügere Entscheidung als der zur Spraydose aus dem Baumarkt.

Das unterschätzte Risiko der Eigeninitiative

Der erste Impuls mag sein, das Problem schnell und unkompliziert selbst zu lösen. Doch die gut gemeinte Eigeninitiative kann unliebsame Folgen haben. Wespen reagieren auf Störungen ihres Nestes, wie Erschütterungen oder Blockaden des Einflugloches, mit einem koordinierten und aggressiven Abwehrverhalten. Ein einzelner Stich ist schmerzhaft, doch ein ganzer Schwarm kann selbst für Nicht-Allergiker eine ernste Bedrohung darstellen. Für Menschen mit einer Insektengiftallergie ist ein solcher Angriff lebensgefährlich. Ein anaphylaktischer Schock erfordert sofortige notärztliche Hilfe.

Zusätzlich sind viele im Handel erhältliche Mittel bei unsachgemäßer Anwendung nicht nur für die Wespen, sondern auch für andere Tiere und die Umwelt schädlich. Versuche, Nester mit Wasser auszuspülen oder auszuräuchern, enden häufig damit, dass die Tiere in Panik geraten und sich noch weiter im und am Haus verteilen. Ein solches Vorgehen macht die Situation unkontrollierbar und gefährlicher als zuvor. Gut, dass es Profis zur Schädlingsabwehr wie McKill gibt.

Ein rechtlicher Rahmen schützt die Insekten

Was viele allerdings nicht wissen: Wespen stehen in Deutschland unter einem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Es verbietet, die Tiere mutwillig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten sowie ihre Nester ohne vernünftigen Grund zu zerstören. Bestimmte Arten, wie die Hornisse, genießen sogar einen besonderen Schutzstatus. Verstöße können mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden, die je nach Bundesland und Art bis in den fünfstelligen Bereich reichen können. Ein „vernünftiger Grund“ für eine Entfernung liegt in der Regel nur dann vor, wenn eine unmittelbare Gefahr besteht, beispielsweise durch ein Nest direkt am Hauseingang, an einem Fenster von Kinderzimmern oder bei nachgewiesener Allergie der Bewohner. Die Beurteilung, ob eine solche Gefahr vorliegt, sollte man im Zweifel einer Fachperson überlassen.

Die präzise Arbeit der Experten

Professionelle Schädlingsbekämpfer oder qualifizierte Umsiedler gehen mit einer gänzlich anderen Herangehensweise vor. Ihre Arbeit beginnt mit einer genauen Inspektion. Sie identifizieren die Wespenart, schätzen die Größe des Volkes ab und beurteilen die Lage des Nestes sowie das damit verbundene Gefahrenpotenzial. Auf dieser Grundlage entscheiden sie über die beste und sicherste Methode. Nicht immer bedeutet dies die Vernichtung des Volkes.

Wenn es die Art und die Umstände zulassen, ist eine Umsiedlung die bevorzugte Methode. Dabei wird das Nest in den frühen Morgenstunden, wenn die Tiere weniger aktiv sind, fachmännisch entfernt und in einem speziellen Behälter an einen geeigneten Ort in der Natur, beispielsweise in einem Wald, verbracht. Ist eine Umsiedlung nicht möglich und stellt das Nest eine akute Gefahr dar, setzen Profis spezielle Präparate ein. Oft handelt es sich um ein Kontaktpulver, das am Einflugloch angebracht wird. Die Arbeiterinnen tragen es selbst ins Nest, wodurch das Volk effektiv und ohne gefährliche Abwehrreaktionen bekämpft wird. Während des gesamten Einsatzes tragen die Fachleute eine spezielle Schutzausrüstung, die sie vor Stichen bewahrt. Aber Achtung: Achten Sie darauf, dass Sie keine falschen Kammerjäger beauftragen!

Abwarten kann eine Lösung sein

Bevor man jedoch zum Äußersten greift, lohnt es sich, innezuhalten. Ein Wespennest ist ein einjähriges Projekt. Im Spätsommer erreicht das Volk seinen Entwicklungshöhepunkt, bevor die alte Königin und die Arbeiterinnen sterben. Nur die jungen, begatteten Königinnen überwintern an einem anderen Ort, um im nächsten Frühjahr ein neues Volk zu gründen. Das alte Nest wird nicht wieder bezogen. Befindet sich das Nest also an einer Stelle, mit der man für einige Monate leben kann, indem man einen Sicherheitsabstand von einigen Metern einhält und heftige Erschütterungen vermeidet, löst sich das Problem im Herbst von selbst. Diese Geduld schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch ein wichtiges Glied im Ökosystem des Gartens.