Pfefferminze

Mentha x piperita Lippenblütler

Die Pfefferminze ist eine Kreuzung aus der Wasser-Minze (Mentha aquatica) und der Ährigen Minze (Mentha spicata). Wobei auch die Ährige Minze eine Kreuzung ist. Das x im botanischen Namen zeigt immer eine Kreuzung an.
Die Pfefferminze ist seit 1696 bekannt, als sie von dem Englischen Botaniker John Ray in einem Feld von Ährigen Minzen entdeckt wurde. Dort fand dann wohl eine Kreuzung zwischen Mentha spicata und Mentha aquatica satt. Nach dieser Entdeckung kultivierte man die Pfefferminze, erkannte man doch ihren besonderen Wert, vielleicht erst mal am Geschmack, gegenüber anderen Minzenarten, denn die Pfefferminze hat den höchsten Wirkstoffgehalt. Aber, auch andere Minzenarten und Kreuzungen haben ähnliche Heilwirkungen.
Mentha ist das lateinische Wort für die Pflanzen und der Artname piperita verweist auf den pfefferartigen Geschmack.Pfefferminze heißt sie, weil sie scharf schmeckt und der Name Minze rührt aus der griechischen Mythologie.
Es gab nämlich die Flussnymphe Minte. Hades, der ja der Gott der Unterwelt war, verliebte sich in Minthe, was dessen Frau Persephone dazu veranlasste, Minte zu töten. Aus Mintes Leichnam spross nun eine Pflanze. Und ihr dürft nun mal raten, welche das war. Die Pflanze kommt im Prinzip nur in Kulturen vor. Verwilderte Pflanzen kreuzen sich für gewöhnlich zurück. Es gibt hunderte Formen, die sich z. B. in Form der Blüten und Blätter unterscheiden. An Minzenarten habe ich für Mitteleuropa 8 gezählt. Natürlich gibt es auch zahlreiche Züchtungen.
Die Pfefferminze gehört zu den Lippenblütlern und ihre Blütezeit ist Juni bis August. Sie wird 30 – 90 cm hoch und gilt als frostharte Staude; kommt somit jedes Jahr wieder, wobei das Kraut im Herbst abstirbt, um dann im Frühjahr wieder durchzutreiben.
Die Inhaltsstoffe der Pfefferminze sind ätherische Öle (vor allem Menthol und Carvon), Gerbstoffe und Bitterstoffe und Rosmarinsäure, die antibakteriell wirkt.
Pfefferminztee ist ein hervorragendes Mittel bei Magen- und Darmbeschwerden, hilft aber auch bei Übelkeit, Erbrechen und Brechdurchfall. Dies liegt auch daran, dass das Menthol eine leicht betäubende Wirkung auf die Magenschleimhaut hat. Bei Blähungen, Magen- und Darmkrämpfen und übelriechendem Stuhl, ist der Tee zu empfehlen. Pfefferminze regt die Produktion der Gallenflüssigkeit an, so zu empfehlen nach einem üppigen Essen.
Pfefferminzöl wirkt örtlich betäubend. In vielen Studien stellte man fest, dass die schmerzlindernde Wirkung des Pfefferminzöls vergleichbar mit schulmedizinischen Medikamenten ist. So kann man das Öl gegen rheumatische Schmerzen einsetzen, aber auch bei Neuralgien und Migräne. In der Volksheilkunde verwendete man die Pflanze gegen Kopfschmerzen als Umschlag. Das Öl sollte man, so las ich im Buch DIE NATUR-APOTHEKE, nur punktuell auftragen. Dort gibt es auch die Empfehlung, 10 Tropfen Pfefferminzöl mit 50 ml Mandelöl zu mischen oder auf eine feuchte Kompresse, 10 Tropfen zu verteilen.
Hat man Gastritis, also eine Magenschleimhautentzündung, sollte man mit der Pfefferminze vorsichtig sein, denn die Pfefferminze lockt Säure an. Vor allem abends ist es angeraten auf den Tee und das Öl verzichten.
Pfefferminz-Tee bereitet man bereitet man wie folgt zu. 1 gehäuften Esslöffel Pfefferminze wird mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Den Tee lässt man sodann 10 Minuten ziehen und seiht ab. Der Tee sollte ungesüßt getrunken werden.
In einigen Arabischen und Nordafrikanischen Ländern ist die Pfefferminztee Nationalgetränk.
Und wenn man mal z. B. in Marokko einen Pfefferminztee getrunken hat, dann weiß man warum.
Pfefferminze ist auch Bestandteil vieler Teemischungen. Eine Teemischungen, hilfreich bei Magen- Darmstörungen ist die Mischung mit Kamille im Verhältnis 1:1.
Pfefferminztropfen können durchaus den Tee ersetzen. Dazu tropft man 15 Tropfen in heißes Wasser. Das bekannte Chinaöl besteht übrigens zu 100% aus Pfefferminzöl.
Hat man die Pfefferminze im Garten angebaut, empfiehlt es sich natürlich diese zu trocknen. Die Trocknung sollte schnell erfolgen, allerdings nicht über 35 Grad.
Auch als Gewürz ist unsere Pfefferminze zu verwenden. Und zwar für Quark, Salate, Suppen, Eintöpfe, Gemüse und selbst hergestellten Kräuteressig. Ist natürlich alles eine Frage des Geschmacks.
Die Minzen als wichtige Heilkräuter waren natürlich bereits im Altertum und im Mittelalter bekannt.
Der Benediktinermönch Walahfrid, der den Beinamen Strabo, der Schieler trugt, er lebte im 9. Jahrhundert schrieb folgendes: „Wenn einer die Kräfte, die Arten und Namen der Minze aufzählen wollte, so müsste er auch wissen, wie viele Fische im Roten Meer schwimmen oder wie viele Funken aus den Schlünden des Ätna in die Luft gehen.“
Nun, da hat der Walahfrid ein wenig übertrieben, aber es zeigt doch, welch großen Stellenwert Pfefferminze damals in der Heilkunde hatten, aber natürlich auch heute noch habt.