Majoran, Dost (Wilder Majoran)

Origanum spec. Lippenblütler

Der Majoran, in unseren Breiten, der Garten-Majoran, ist klimatisch bedingt eine einjährige Pflanze (im Mittelmeergebiet, mehrjährig), hingegen der Dost (Wilder Majoran) wächst mehrjährig.
Beide Arten haben ähnliche Inhaltsstoffe und somit sehr ähnliche Heilwirkungen.
Der Majoran wächst außer in Gärten nur als "Gartenflüchtling", hat er sich denn über den Gartenzaun selbst ausgesät. Ursprünglich stammt er aus Arabien und Vorderindien und wurde im Mittelmeergebiet heimisch. Will man Majoran selber ziehen, ist das kein Problem. Man sät ihn z. B. in Blumenkästen oder Töpfe, im März, in dem man die Samen gleichmäßig verteilt und nur leicht Erde darüber streut, denn er ist ein Lichtkeimer. Ab Mai, nach den Eisheiligen, pflanzt man ihn ins Freie. Er braucht ein wenig Eingewöhnungsphase, dann wächst er wie wild. Ich würde ihn vor der Blüte schneiden, dann hat die Pflanze noch die meiste Kraft. Das Trocknen erfolgt am besten wie folgt: Sie nehmen bis zu 10 Stängel, binden sie zusammen und hängen sie an einem Band luftig und warm auf. Im Ofen geht auch, aber nicht über 42 Grad trocknen. Nach 1 bis 2 Wochen, im Freien, ist der Trocknungsprozess beendet. Die Stängel sollten so wenig wie möglich bewegt werden, dies würde die flüchtigen ätherischen Öle entweichen lassen. Dann in Einmachgläsern aufbewaren, er hält sich sehr lange.
Der Dost ist eine heimische Majoran-Art geworden und wächst somit in unseren Breiten.
Ursprünglich auch aus dem Mittelmeergebiet eingewandert, hat er sich aber angepasst. Man findet ihn sogar in Norddeutschland, aber grundsätzlich auf Trocken- und Halbtrockenrasen, auf Kahlschlägen und in hellen warmen Gehölzen.
Beide Arten enthalten die hervorragende Kombination aus ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Bitterstoffen.
So sind die beiden Majoranarten sehr gut einzusetzen bei Magen- und Darmerkrankungen.
Sie aktivieren die Verdauung und wirken desinfizierend. Die Gerbstoffe sind sehr hilfreich bei Durchfall. Somit ist ihre Wirkung ähnlich des Thymians. Auch äußerlich angewandt ist Majoran hilfreich bei Entzündungen des Zahnfleisches und bei Halsentzündungen, in dem Fall aber ungesüßt. Als Tee innerlich eingenommen, kann man ihn durchaus süßen.
Einen Tee setzt man wie folgt an: 1 gehäuften Esslöffel auf 250 ml Wasser, kochend übergossen und nach 10 Minuten abseihen. Als Hustentee ist er ebenfalls verwendbar und wird warm, schluckweise getrunken.