Möhre, Mohrrübe, Karotte

Daucus carota ssp. sativus Doldenblütler

Die Mohrrübe ist zwar kein typisches Wintergemüse, aber sie liefert uns in der dunklen Jahreszeit doch wichtige Nährstoffe. Eingelagert in feuchtem Sand halten sich Mohrrüben  bis zur ersten Ernte früher Sorten. Den meisten ist die Möhre als Gartenform bekannt, aber es gibt auch eine häufig anzutreffende Wildform. Unsere Garten-Möhre ist vermutlich eine Kreuzung aus der Wildmöhre (Daucus carota) und der aus dem Mittelmeergebiet stammenden Riesenmöhre. Eingeführt wurde die Möhre vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert aus den arabischen Ländern.
Die Wurzeln der Möhre, also die Mohrrüben, enthalten unter anderem viel Provitamin A, Vitamin B1, B2, Vitamin C, Kalzium, Magnesium, Jod und Eisen. Ferner enthalten sie Flavonoide, ätherisches Öl und Carotatoxin. Man verwendet die Möhre in der Heilkunde vorwiegend bei Ernährungsstörungen von Säuglingen zur Behebung von Vitamin-A-Mangel. Sie findet aber auch Verwendung gegen Madenwürmer. So gibt es eine Empfehlung Kindern mit Madenwürmern 1 bis 2 Tage lang nur geriebene oder geschabte Möhren zu geben; essen können sie davon soviel sie wollen. Kinder mit Ernährungsstörungen sollten mehrmals täglich Möhrensaft zu sich nehmen, wobei man dem Saft etwas Öl hinzufügt, damit das fettlösliche Provitamin A vom Körper besser aufgenommen werden kann. Der hohe Gehalt an Provitamin A ist auch gut für die Sehkraft. Allgemein gilt die Mohrrübe als gutes Kräftigungs- und Beruhigungsmittel. Durch ihren hohen Kaliumgehalt wirkt sie auch harn- und wassertreibend. Äußerlich verwendet man einen Brei aus der Möhre, wohlgemerkt der Gartenform, zur Behandlung von Geschwüren, insbesondere von offenen Beinen. Das frisch zerriebene Kraut der Wilden Möhre kann man mit Honig vermischt zur Wundbehandlung nutzen. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein, denn die Möhre als Doldenblütler kann von Laien auch mit giftigen Doldenblütlern verwechselt werden. Ziehen sie mal eine Wilde Möhre aus dem Boden, dann riechen sie an der Wurzel den typischen Möhrengeruch.
Auch bei der Ernährung unserer Haustiere können Möhren verfüttert werden. Bei dem sogenannten barfen werden neben frischem rohem Fleisch auch Gemüse und Obst gefüttert.
Durch die hohen Anteile an Carotin, ätherischen Ölen, Vitaminen und Mineralien kann mit Möhren bereits ein breites Spektrum für den Hund angedeckt werden.
Schon die alten Römer schätzten die Mohrrübe als Nahrungs- aber auch als Heilmittel. Das Öl verwendete man früher gegen Darmparasiten. Auch den Kräuterärzten des Mittelalters war die Heilwirkung der Möhre bekannt. Hier können sie im Kräuterbuch des Tabernaemontanus darüber nachlesen.