Gänsefingerkraut

Potentilla anserina Rosengewächse

Das Gänse-Fingerkraut ist eine recht verbreitete Pflanze.
Man findet es auf nährstoffreichen Wiesen, an Wegrändern auf Schutzplätzen und Äckern.
Blütezeit ist Mai bis September und die Wuchshöhe kann bis zu 20 cm betragen. Die Pflanze verbreitet sich nicht nur durch Samen, sondern auch durch Ausläufer.
Den Namen erhielt das Gänse-Fingerkraut, da es viel auf Gänseweiden wächst. Fingerkraut deshalb, da die meisten Arten der Fingerkräuter 5 Laubblätter tragen, so wie die Finger an einer Hand. Das Gänse-Fingerkraut bildet hier eine Ausnahme.
Bis zu 500 Arten der Gattung Potentilla soll es geben. Einige zeige ich in diesem Video.
Potentilla leitet sich ab vom lateinischen potentia für Kraft und nimmt damit Bezug auf Heilkraft der Pflanze. Anserina kommt von lateinischen anser für Gans. Potentilla anserina ist noch der gebräuchlichste botanische Name, allerdings sagen neueste Forschungen, das die Pflanze zur Gattung Argentina gezählt werden muss. Argentina ist abgeleitet vom lateinischen argentum für Silber, da bei vielen Arten die Blattunterseite silbrig behaart ist.
Das Gänse-Fingerkraut hat krampflösende Eigenschaften. Daher verwendet man es gegen Bauchschmerzen sowie bei Unterleibs- und Menstruationsbeschwerden.
Es wird aber auch bei Durchfall gegeben und auch bei Zahnfleischentzündungen und Entzündungen im Mund sowie bei Blutungen.
In der Volksheilkunde galt es als Krampfkraut und wurde in einigen Gegenden auch so genannt. Man verwendete das Gänse-Fingerkraut u. a. gegen Wadenkrämpfe.
Auch die germanische Heilkunde setzte und setzt es ein, denn die germanische Heilkunde gibt es immer noch. Die Germanen erkannten, dass unser Gänse-Fingerkraut am besten in Verbindung mit Milch wirkt, was daran liegt, dass sich einige Inhaltsstoffe durch das Fett der Milch besser lösen.
2 Teelöffel der Droge werden mit 150 ml Milch übergossen. Dann lasst man das Ganze 10 Minuten ziehen und seiht ab.
In den mittelalterlichen Kräuterbüchern wird die Pflanze das erste Mal erwähnt.
In der Antike, also der Zeit etwa 800 v. Chr. bis 500 n. Chr. kannte man sie nicht, was daran lag, dass sie nicht im Mittelmeerraum vorkam.