Haselwurz

Asarum europaeum Osterluzeigewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die Haselwurz hat braune Blüten, die einzeln in den Blattachseln stehen. Da sie direkt über der Erde wachsen, werden die Blüten leicht vom Laub bedeckt. Sie erscheinen von März - Mai. Die wintergrünen Blätter sind nierenförmig und glänzen an ihrer Oberseite. Die Pflanze wird 5 - 10 cm hoch.

Standort und Verbreitung:
Die Haselwurz gedeiht vorwiegend in Laubwäldern auf humusreichem, kalkhaltigen Boden. Sie hat ihre Verbreitung in Mittel- und Osteuropa. Im Norden ist sie selten zu finden.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält ein ätherisches Öl, das Asaron enthält. Sie schmeckt scharf und pfefferartig. So bewirkt das Gift Brennen der Schleimhäute und der Zunge, sowie Niesreiz. Nach dem Verzehr der Pflanze kommt es zu Erbrechen, Magen- und Darmentzündung und Durchfall. In der Schwangerschaft kann es durch die Pflanze zur Fehlgeburt kommen. Die Wirkstoffe der Haselwurz rufen auf der Haut Ausschläge hervor. Bei starker Vergiftung kann der Tod durch Atemlähmung eintreten.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze wird heute heilkundlich nicht mehr genutzt.
Sie wurde früher als Brechmittel verwendet und war eine anerkannte Heilpflanze. Man setzte sie auch bei Leberleiden und als Mittel zur Abtreibung ein.

Name:
Den Namen Haselwurz erhielt die Pflanze, da sie oft unter Haselnusssträuchern zu finden ist. Im Volksmund wird sie auch Hasenpappel genannt. Der griechische Gattungsname Asarum bedeutet unverzweigt (asaron = zweiglos), den Artnamen europaeum erhielt die Pflanze, weil sie die einzige in Europa wachsende Art der Asarum-Gattung ist.

Geschichtliches:
Dioscurides empfiehlt die Haselwurz unter anderem bei Wassersucht und Hüftleiden. Auch Galen und Plinius berichteten über die Wirkung der Pflanze. Und auch im Mittelalter spielte die Haselwurz in der Heilkunde eine wichtige Rolle. Hieronymus Bock schreibt, dass sie bei Lungenkrankheiten, Wassersucht, Gelbsucht sowie bei Leber- und Milzkrankheiten helfe. Er bemerkt aber auch, dass die Pflanze die Leibesfrucht zu töten vermag.