Bingelkraut

Mercurials annua, Mercurialis perennis Wolfsmilchgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Wir unterscheiden zwischen dem Einjährigen Bingelkraut (Mercurialis annua) und dem Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis). 
Die Blütenfarbe der Bingelkräuter ist gelblich-grün, die Blüten stehen in blattachselständigen Knäueln.
Das Einjährige Bingelkraut wir 10-40 cm hoch, hat einen vierkantigen Stängel mit gegenüberstehen Ästen. Die Blätter sind von der Form eiförmig-lanzettlich und stumpf gezähnt. Die Pflanze ist meist zweihäusig, was bedeutet, dass weibliche und männliche Blüten auf getrennten Pflanzen vorkommen.
Das Wald-Bingelkraut wächst 15-30 cm hoch, die Pflanze ist zweihäusig und der Stängel ist nur oben beblättert. Die Blattform ist länglich-lanzettlich.

Standort und Verbreitung:
Das Wald-Bingelkraut wächst auf feuchten Waldböden. Es ist in ganz Europa beheimatet, allerdings im Norden selten zu finden.
Das Einjährige Bingelkraut findet man auf Ödland in der Nähe, in Weinbergen und an Äckern.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält Saponine, Methylamin und Trimethylamin. Die höchste Konzentration an Wirkstoff hat das Bingelkraut zur Fruchtreife. Die Saponine haben eine abführende Wirkung. Eine Vergiftung beim Menschen ist kaum zu erwarten. Die Pollen können allerdings Allergien auslösen.

Tiergiftig:
Pferde, Schweine, Rinder und Kühe sind allerdings gefährdet, wenn sie das Kraut fressen. Eine Vergiftung zeigt sich in einer Magen- Darmentzündung, es kann auch zu Schädigungen von Leber und Niere kommen. Vergiftungssymptome treten erst nach einigen Tagen auf. Diese sind Speichelfluss, Unlust zum Fressen, Teilnahmslosigkeit, schiefe Halsstellung. Die Körpertemperatur steigt zuerst an, um dann wieder abzufallen. Der Harn der Tiere färbt sich rotblau, bei Kühen auch die Milch. Auch ist der Tod nicht ausgeschlossen.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Volksmedizin wurde das Kraut teilweise gegen Wassersucht genutzt.

Name:
Bei den alten Römern wurde das Bingelkraut nach dem Gott Merkus benannt, daher rührt auch der botanische Gattungsname Mercurialis.