Gemeine Akelei

Aquilegia vulgaris Hahnenfußgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die Gemeine Akelei hat meist blaue, 3 - 5 cm große Blüten, mitunter kommen auch violette, weiße und rosafarbene Variationen vor. Die Blüten hängen nickend am aufrechten Stängel und erscheinen von Mai - Juli. Die Blätter sind doppelt dreiteilig, die unteren langgestielt, die oberen sitzend. Die Pflanze wächst bis 80 cm hoch. Außer der Gemeinen Akelei gibt es bei uns noch die Schwarze Akelei (Aquilegia atrata), die Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) sowie verschiedene Zuchtformen, die in Gärten angepflanzt werden.

Standort und Verbreitung:
Die Gemeine Akelei wächst auf Bergwiesen, in lichten Laubwäldern und an Waldrändern. Sie bevorzugt kalkreichen Boden.
Die Pflanze hat ihre Verbreitung in Mittel- und Süddeutschland, sie ist häufig in Österreich und in der Schweiz zu finden.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Akelei enthält das Gift Magnoflorin, sowie ein Blausäure bildendes Glycosid.
Schon nach dem Verzehr von 20 g der frischen Blätter  kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen, die Symptome klingen allerdings rasch wieder ab. Die Giftstoffe bewirken auch Hautreizungen und Blasenbildung.

Tiergiftig:
Akelei soll für Ziegen giftig sein.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze findet medizinisch keine Anwendung mehr.

Name:
Der Gattungsname Aquilegia leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Wort aquila für Adler ab und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blütensporne mit Adlerkrallen. Möglicherweise stand aber auch das latei-nische Wort aquilegium für Wasserbehälter bei der Namensgebung Pate, weil die Kelchblätter der Pflanze eine ähnliche Form aufweisen. Die deutsche Bezeichnung ist aus dem lateinischen hervorgegangen. Der Artname vulgaris bedeutet gewöhnlich.

Geschichtliches:
Akeleiarten wurden das erste Mal von der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 - 1179) in ihrer "Physica" beschrieben. Sie nannte die Pflanzen damals Acheleia oder Agleia. Im Mittelalter waren die Akeleien sehr beliebt und finden sich auf ver-schiedenen Gemälden großer Maler wieder. Tabernaemontanus empfiehlt sie unter anderem bei Erkrankungen von Leber und Milz, bei Gelbsucht, Wassersucht und als Heilmittel bei Wunden. Auch Zauberkraft und Impotenz sollten Akeleien brechen können. Tabernaemontanus dazu: "So einem Mann sein Krafft genommen /  und durch Zauberey oder andre Hexenkunst zu den Ehlichen Wercken unvermöglich worden wäre / der trincke stätig von dieser Wurzel und dem Saamen / er genieset und komt wieder zurecht."