Fototipps - nicht nur für Pflanzenfotografie

Kamera und Optik

Bei der Wahl der Kamera sollten Sie darauf achten, dass es sich nicht um eine Kamera handelt, bei der alles automatisch läuft und Sie keine Möglichkeiten haben, Einstellungen zu verändern. Am besten ist natürlich eine Spiegelreflexkamera, bei der Sie die Schärfe durch das Objektiv sehen und einstellen können.
Auch ist es sinnvoll eine Kamera zu verwenden, bei der Sie über die Blende bzw. über die Zeitsteuerung bestimmen können. Dies ist wichtig für die Schärfentiefe, auf die wir noch kommen werden. 
Meine Erfahrungen mit einfachen Digitalkameras sind, dass es mitunter schwierig ist, das geschossene Bild auf dem kleinen Display korrekt zu beurteilen. Abhilfe schaffen da Kameras, die eine Lupenfunktion für das Display haben. Also sollten Sie auch mit einer Digitalkamera eine Pflanze ruhig öfter ablichten, um auf der sicheren Seite zu sein (kostet schließlich nicht mehr). Persönlich kann ich sagen, dass ich um keinen Preis mehr auf die Vorzüge einer digitalen Spiegelreflexkamera verzichten möchte.
Als Objektiv finde ich ein Makro-Objektiv 50/60 mm ideal oder ein kleines Portrait-Tele von 90 mm, aber auch ein 50 mm-Normal-Objektiv ist nützlich. Für Letztere Objektive sollten Sie bei Bedarf eine Nahlinse verwenden, wenn Sie die Blüte oder die Pflanze vergrößern wollen. Sie können auch ein Balgengerät nutzen, nur schluckt es Licht (1 - 2 Blenden). Achten Sie unbedingt darauf, dass, falls Sie eine digitale Spiegelreflexkamera ohne Vollformat-Sensor nutzen, die Brennweite des Objektivs nicht zu groß wählen. Sie haben bei den kleineren Sensoren gewöhnlich immer den Vergrößerungsfaktor 1,5 - 1,6 was bedeutet, dass aus einem 100 mm-Objektiv ein 150 mm bzw. 160 mm-Objektiv wird. Dies bedeutet aber einen Verlust in der Schärfentiefe (je größer die Brennweite, je geringer die Schärfentiefe).
Mein bevorzugtes Objektiv ist das 60 mm Micro Nikkor. Für die Aufnahme von Bäumen ist natürlich auch ein Weitwinkelobjektiv sinnvoll.

Schärfe - Schärfentiefe (Tiefenschärfe)

Nun kommen wir zu einem wichtigen Aspekt, nämlich der Schärfe der Bilder. Der größte “Feind” beim fotografieren von Pflanzen ist der Wind. Es passiert leider häufig, dass Bilder durch die Pflanzenbewegung verwackelt werden oder, dass die Pflanze durch Ihre Windbewegung für einen kurzen Augenblick aus dem Schärfebereich kommt. Daher ist eine Grundregel für gute Pflanzenbilder, immer mehrere Aufnahmen zu machen, sicher ist sicher. Nach meiner Erfahrung ist die Verschlusszeit von einer 250stel Sekunde und kürzer ein recht sicherer Wert, allerdings erreicht man diese Verschlusszeit sehr oft nicht, da wegen der oft notwendigen höheren Schärfentiefe eine kleinere Blende (kleiner Blende heißt höhere Blendenzahl, Blende 11, 16 oder 22) und damit eine  längere Verschlusszeit notwendig ist. In solchen Fällen müssen Sie einfach Geduld haben, denn der Wind muss schließlich auch mal verschnaufen und diesen Moment müssen Sie abpassen. Nützlich ist hierzu eine Motorkamera.
Die Schärfe eines Fotos ist aber nicht nur davon abhängig, ob Sie verwackeln oder nicht, sondern auch von der entsprechenden Blende und somit von der Schärfentiefe. Je näher Sie an einer Blüte sind, desto geringer ist die Schärfentiefe, also desto schwieriger ist es, die Blüte scharf durchzuzeichnen. Vielfach ist es bei der Verwendung eines Balgengerätes, wo schon ein mittlerer Auszug reicht, technisch mit Blende 22 nicht möglich, eine Blüte voll scharf abzulichten. Arbeiten Sie digital, gehen Sie weiter vom Motiv weg und ziehen hinterher einen Bildausschnitt. Hier machen Kameras mit hoher Megapixel-Zahl sinn.

Was ist denn nun eigentlich diese Schärfentiefe?

Unter Schärfentiefe  versteht man den Bereich, der vor und hinter einem fokussierten Objekt zusätzlich scharf erscheint. Es ist also die Schärfe, die in die Bildtiefe geht. Dazu gleich ein paar Beispiele, aber schauen wir uns zuerst die Blenden-Lammellen eines Objektivs an, von denen hängt nämlich die Schärfentiefe ab.

Anhand der untere Reihe können sie die unterschiedlichen Schärfentiefen noch mal gut zu erkennen 60 mm-Objektiv, Abstand zur Mitte 40 cm, Vollformat-Sensor.

Die Schärfentiefe ist aber nicht bei allen Objektiven gleich. Bei einem Weitwinkel-Objektiv ist sie deutlich größer, als bei einem Teleobjektiv. Dies hängt mit optischen Gesetzmäßigkeiten zusammen. Wen es interessiert, hier gibt es eine umfangreiche Erklärung.
hier können Sie sich den Unterschied der Schärfentiefe bezogen auf verschiedene Brennweiten (Superweitwinkel bis Supertele) sowie verschiedene Blenden ansehen.

Sie müssen nun abwägen, ob Sie für Ihr Pflanzenfoto wenig oder viel Schärfentiefe benötigen. Möchten Sie die Nahaufnahme einer Blüte machen und soll die gesamte Blüte voll scharf gezeichnet werden (was nicht immer der Fall sein muss), benötigen Sie grundsätzlich eine hohe Schärfentiefe.

Aber auch geringe Schärfentiefe ist ein wichtiges Ausdrucksmittel in der Pflanzenfotografie. Mitunter sogar unumgänglich, um ein Pflanze vom Hintergrund abzuheben.

Bei diesem Beispiel habe ich bewusst keine bunte Blüte gewählt, sondern eine grüne Brennessel vor grünem Hintergrund. Das linke Bild ist, wie sie nun schon ahnen, mit Offenblende (2.8) aufgenommen, die Schärfentiefe bricht zusammen, der Hintergrund verschwimmt. Beim rechten Bild mit Blende 22 ist dies ganz anders, der Hintergrund zeichnet sich deutlich strukturiert ab, die Brennessel geht in der Hintergrundstruktur ziemlich unter.

Belichtung

Die heutigen Kameras ermitteln Ihre Belichtung automatisch, allerdings ist es bei manchen Motiven notwendig die Belichtung zu korrigieren. Angenommen Sie fotografieren eine Haselnussblüte vor einem schattigen (schwarzen) Hintergrund. Sollten Sie an Ihrer Kamera keine Selektivmessung (punktgenaue Lichtmessung) vornehmen können, misst die Kamera integral, das heißt, sie ermittelt aus verschiedenen Messpunkten aus dem mittleren Focusbereich die Belichtung. Da aber die Lichtunterschiede bei unserem Beispiel sehr hoch sind, kann es zu Fehlmessungen kommen. In unserem Beispiel “sieht” die Kamera möglicherweise zu viel schwarz und steuert somit die Belichtung bezogen auf unsere Haselnussblüte zu hell aus. Sie müssten also unterbelichten. Bei vielen Kameras gibt es dazu eine Funktion, mit der Sie  in 1/2-, bzw 1/3-Blenden-Schritten die Belichtung nach plus und minus korrigieren können. Achten Sie beim Kamerakauf unbedingt darauf, dass diese Funktion vorhanden ist. Auch hier müssen Sie experimentieren und bei einem Motiv mehrere Bilder in verschiedenen Belichtungsstufen schießen, um sicher zu gehen. Abhängig von der Belichtung ist natürlich wie bildfüllend das Motiv ist. Je weniger bildfüllend, desto mehr müssen Sie unterbelichten.

Die beste Möglichkeit ein solches Motiv zu fotografieren ist die Selektivmessung (punktgenaue Lichtmessung), aber Vorsicht bei der weißen Blüte, eine Punktmessung auf das Weiß würde zur Unterbelichtung führen (siehe Text unten).

Das linke Bild wurde mit Integralmessung aufgenommen (mittenbetonte Messung). Der relativ dunkle Hintergrund zu den sonnenbeschienenen Blättern täuscht das Messsystem der Kamera; es kommt zwangsläufig zur Überbelichtung. Das rechte Bild wurde mit Selektivmessung (punktgenauer Messung) aufgenommen, das eigentliche Motiv, die sonnenbeschienen Blätter, sind korrekt belichtet. Man muss natürlich darauf achten, dass die Punktmessung auch die hellen Partien misst und nicht daneben.

Es kann aber auch passieren, dass sich die Belichtungsmessung durch ein zu helles Motiv “täuschen” läßt. Zum Beispiel, wenn Sie viel Weiß im Bild haben, müssen Sie überbelichten; übrigens auch bei Schneeaufnahmen. Als sinnvoll haben sich für mich Werte von + ½ bis + 1 Blendenstufe erwiesen. Das gilt auch bei strahlendem gelb (z. B. Blüten der Osterglocke) oder auch bei hellem blau. Natürlich ist vieles auch eine Geschmacksfrage. Ein hart belichtetes Bild kann sehr ausdrucksstark sein. Problematisch kann es nur werden, wenn man ein weißes Motiv zu stark überbelichtet. Jetzt kann das Weiß “ausfressen”, das heißt, es verliert jegliche Grauanteile. Auch Blüten im Gegenlicht, was ein sehr interessantes Motiv sein kann, müssen Sie gewöhnlich überbelichten. Das gleiche gilt für Waldaufnahmen. Das durch die Stämme scheinende Licht “täuscht” auch die Belichtungsmesser. Auch hier gilt die Regel, je bildfüllender das Motiv, je mehr müssen Sie überbelichten.

Je mehr Sonnenlicht auf weiße oder gelbe Blüten fällt, je höher müssen Sie gewöhnlich überbelichten.

Gegenlichtaufnahmen wirken plastischer, brauchen aber auch oft eine leichte Überbelichtung.

Blitzlicht

Die Verwendung von Blitzlicht in der Pflanzenfotografie kann ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel sein, allerdings müssen Sie einige Regeln beachten.
Um Pflanzen zu blitzen, empfiehlt sich am besten eine Kamera mit TTL-Blitzmessung (TTL = Through the lens). Diese Kameras sind in der Lage während das Blitzlicht auf das Objekt trifft, die Dauer dieses Blitzlichtes und somit seine Belichtung zu steuern. Ist das Objekt lange genug vom Blitz beschienen worden, schaltet die Elektronik der Kamera den Blitz ab. Moderne Kameras haben heute in der Regel diese Technik.

Eine wichtige Regel beim Blitzen ist, dass man das Umlicht (z. B. das Tageslicht) auf das Blitzlicht abstimmt. Sie kennen sicher alle die typischen “abgeblitzten” Bilder, bei denen die Gesichter weiß und der Hintergrund schwarz ist; so sollte man es nach Möglichkeit nicht machen, auch wenn dies im Einzelfall eine interessante Gestaltungsmöglichkeit sein kann. Es gilt so zu blitzen, dass man beim Foto kaum oder gar nicht erkennen kann, dass ein Blitzlicht verwendet wurde. Diese Technik erklärt sich am besten an Beispielen.  Wir stellen uns vor, die Kamera misst ein Außenlicht von Blende 8 bei einer 1/60 Sekunde. Sie stellen die Kamera (wenn dies möglich ist) auf manuelle Belichtungsmessung um, also die Automatik ausschalten (oder Sie messen von vorne herein manuell). Stellen Sie den Wert von einer 1/60 Sekunde und Blende 8 ein. Jetzt reduzieren Sie entweder den Blendenwert dunkler auf Blende 11 oder 13 (das sind 1 bzw. 1 ½ Blendenstufen) oder Sie reduzieren die Zeit (auf die Synchronzeit der Kamera achten). Also Sie belichten 1 – 1 ½ Blenden unter, probieren Sie es auch ruhig mal mit 2 Blenden aus. Jetzt blitzen Sie das Motiv. Das Umlicht haben Sie nun reduziert und das Blitzlicht sollte das Motiv korrekt belichtet haben. Ist das Motiv zu hell, müssen sie das Blitzlicht korrigieren, in dem Fall unterbelichten. Etwas bessere Kameras haben diese Möglichkeit. Mit dieser Technik heben Sie das Motiv vom Hintergrund ab, ohne, dass es “abgeblitzt” wirkt. Ferner können Sie so die Schärfentiefe erhöhen. Wenn ich Pflanzen mit Blitzlicht aufnehme, stelle ich die Kamera grundsätzlich auf manuellen Betrieb ein.

Können Sie die Automatik der Kamera nicht ausschalten, was heißt, dass man die Kamera nicht manuell steuern kann, so belichten Sie die Automatik unter. Dies geht bei allen etwas besseren Kameras und sogar bei Pockets. (Bedienungsanleitung). Blitzen Sie nun das Motiv, gegebenenfalls müssen Sie, falls das Motiv zu hell geblitzt ist, die Blitzbelichtung unterbelichten (auch hier lohnt das Studium der Bedienungsanleitung).

Haben Sie eine ältere Kamera, die die TTL-Steuerung nicht besitzt, so nutzen Sie beim Blitzen ja nur den Computer des  Blitzgerätes zur korrekten Belichtung des Blitzes. Würden Sie jetzt bei Außenlicht blitzen, so addierten sich beide Lichtquellen, also die des Tageslichts und des Blitzlichts und es käme zu einer Überbelichtung. Bei der TTL-Messung gleicht dies die Kamera gewöhnlich aus (aber auch nicht immer), jedoch nicht in unserem Fall. Um in dieser Situation eine korrekte Belichtung zu bekommen, müssen Sie etwas experimentieren und sich die ermittelten Werte merken. 
Bitte machen Sie folgende Versuche, messen Sie das Außenlicht und belichtet dann an der Kamera unter (wenn es geht manuell arbeiten). Wir bemühen wieder unser Beispiel mit einer 1/60 Sekunde bei Blende 8. Ich belichtet also unter auf 1/125 Sekunde bei gleicher Blende, oder mit einer 1/60 mit Blende 11. Jetzt wählen Sie an Ihrem Blitz einen Computerbereich mit Blende 8 und machen Ihr Bild. Ein 2. mit  dem Computerbereich 5.6 am Blitzgerät, also mit weniger Blitzlicht. Jetzt blenden Sie die Kamera um 1,5 Blendenstufen ab (z. B. 1/125 Sekunde/Blende 9.5) und gehen die beiden Blitzprogramme noch mal durch. Das ganze wiederholen, aber die Kamera 2 Blenden unterbelichten. Vielleicht probieren Sie auch eine Variante, wo Sie am Blitzgerät noch weniger Licht geben, also bei unserem Beispiel Computerbereich Blende 4. Sie müssen also immer zusehen, dass ein entsprechender “Lichtabstand” zwischen Blitz und Tageslicht herrscht. Vieles ist Geschmacksache und abhängig von der Situation.

Sollten Sie übrigens ein Motiv blitzen, das wenig bildfüllend ist, so müsse Sie grundsätzlich unterbelichten. Der Blitz oder die Kamera können nicht erkennen, was Sie aufnehmen wollen, die Lichtmessung geht ins Leere und der Blitz leuchtet zu lange, was zu einer Überbelichtung führen muss.

Beispiele für Blitzlichteinsatz bei Tageslicht

Blitzlicht ist leider ein sehr hartes Licht, daher empfehle ich eine Diffusorscheibe vor das Blitzgerät zu setzen (Fotofachhandel), es geht auch ein weißer Quarkbecher, allerdings sollten Sie Testbilder machen, um einen Farbstich auszuschließen oder bei digitalen Kameras den Weißabgleich anpassen. Außerdem schlucken Diffusorscheibe bzw. Quarkbecher Licht (meist 1/2 Blendenstufe) Das weichste Blitzlicht bekommen Sie, wenn Sie indirekt blitzen, am besten gegen eine weiße Tafel, die Sie über den Blitz halten. Dieses Verfahren ist aber noch lichtraubender, bestimmt 1 Blendenstufe. Bei TTL-Messung spielt das aber meist keine Rolle, es sei denn, Sie kommen in die Grenzbereiche der Blitzleistung. Wichtig ist auch, beim Blitzgerät auf die Mindestentfernung zu achten, die ist um so geringer, je stärker die Blitzleistung ist. Nun gibt es ja Kameras, die einen eingebauten Blitz haben, dieser ist allerdings meistens recht schwach. Er eignet sich aber oft ganz gut um Motive aufzuhellen, diese Kameras haben dazu auch eine spezielle “Blitz-Aufhellfunktion”

Vorteile vom Blitzlicht:

  • gewöhnlich höhere Schärfentiefe durch kleine Blende (dazu Kamera manuell steuern)
  • hervorheben des Motivs
  • bessere Kontraste
  • mehr kreative Möglichkeiten durch gezielte Lichtführung (Seitenblitz, Gegenlichtblitz)
  • überhaupt das möglich machen einer Aufnahme bei schlechtem Licht

Nachteile vom Blitzlicht:

  • Schlagschatten (Abhilfe Ringblitzanlage, indirektes Blitzen)
  • glänzende Blätter durch Lichtreflexe
  • dunkler Hintergrund (bei einfachen Kameras, ansonsten gibt´s ja Abhilfe, siehe Text oben)

Motive

Sie kennen sicher die typischen Anfängerfehler, “abgeschnittene” Beine, Motiv ungünstig positioniert, usw. Dies gilt natürlich auch für die Pflanzenfotografie. Mein Tipp, schauen Sie sich, bevor Sie auslösen, noch mal in Ihrem Sucher um. Wir Menschen neigen dazu ein Motiv visuell zu fixieren und die Umgebung zu vernachlässigen. Somit werden Motive auch oft größer gesehen, als Sie sich tatsächlich hinterher auf dem Foto darstellen. Gerade bei der Pflanzenfotografie gibt es einige Störfaktoren, auf die Sie achten sollten. Zum Beispiel Schilder im Bildhintergrund (botanischer Garten) oder Zäune, vielleicht sogar eine Wand oder was auch immer. Schauen Sie sich im Sucher um, ob Sie etwas entdecken, was nicht ins Bild gehört. Dazu können auch andere Pflanzen oder Pflanzenteile gehören.

Versuchen Sie auch mal eine ungewöhnliche Aufnahmesituation, um eine Pflanze einfach interessanter darzustellen. Oft ist es notwendig, die Kamera niedrig über die Erde zu führen. Damit Sie sich nun nicht platt auf den Bauch legen müssen, gibt es ein wichtiges Hilfsmittel, den Winkelsucher (Fotofachhandel). Er wird auf das Okular der Kamera geklemmt und somit können Sie im 90 Grad Winkel Ihre Motive betrachten. Man kann damit die Kamera auch auf den Boden legen. Einige Kameras bieten auch ein schwenkbaren Display an.

Empfindlichkeit - ASA

Sie haben das beste Ergebnis aus Schärfentiefe und Zeit immer dann, wenn Sie mit höherer Empfindlichkeit arbeiten, z. B. 400 ASA oder höher. Allerdings leidet die Bildqualität (außer bei digitalen Profikameras) oft unter einer höheren Empfindlichkeit. Bei guten digitalen Spiegelreflexkameras, insbesondere solchen mit Vollbildsensor, kann man getrost mit 400 ASA (800 geht auch oft) arbeiten. Dies ist ein kolossaler Fortschritt gegenüber dem Film. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Nikon-Kameras gemacht, was nicht heißen soll, dass man nicht auch andere Kameras sehr gut verwenden kann. Die Entwicklung bezüglich höherer Schärfe bei höherer ASA-Zahl (Empfindlichkeit) wird sich in den nächsten Jahren noch deutlich verbessern. Dies kann man heute schon sehr gut an der Nikon D3, an der D700 und vor allem an der D3S feststellen. Die Qualität eines digitalen Bildes im Vergleich zum Film ist kolossal. Ich habe mir mal den Spaß gemacht das zu vergleichen:

Beide Bilder haben die gleiche Auflösung von 300 dpi mit einer Pixelgröße von 3900 auf die lange Seite. - Bildvergrößerung jeweils 300 % - gleiche Größe des Bildausschnitts - jeweils ähnliches Motiv (Klatschmohnblüte).

Profikameras, aber durchaus auch andere, gehen heute in Empfindlichkeitsbereiche, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen wären. Hier sehen Sie ein Bild in sagenhaften 12800 ASA, das sind 42 DIN. Natürlich sieht man bei solchen Auflösungen eine klare Körnung des Bildes, allerdings sind solche Bilder durchaus druckfähig, wenn man die Druckgröße auf DIN A5 begrenzt.

Nun denn, ich hoffe meine Tipps helfen Ihnen ein bisschen weiter.
Wichtig ist es aber immer, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und immer selbstkritisch die eigenen Fotos zu betrachten.