Tomate

Lycopersicum esculentum (Solanum lycopersicum) Nachtschattengewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die gelben Blüten der Tomate erscheinen von Mai - Oktober und ihre Früchte reifen ab August. Sie sind zuerst grün und färben sich dann zur Vollreife rot. Die Blätter sind wechselständig, unpaarig gefiedert. Der Stängel ist niederliegend  bis kletternd und wird bis zu 1,8 m hoch.

Standort und Verbreitung:
Die Tomate ist eine wertvolle Gemüsepflanze die in Gärten, aber nur selten verwildert wächst. Sie benötigt stickstoffhaltigen feuchten Lehmboden und gedeiht am besten in der Wärme. Ihre Heimat ist Mittel- und das nordwestliche Südamerika.
Viele Hobbygärtner bauen auch hierzulande Tomaten an. Dafür ist nicht einmal ein Garten notwendig, denn einige Tomatensorten können auch problemlos auf dem Balkon angepflanzt werden. Am besten gelingen die Tomaten jedoch in einem Gewächshaus, da dort die optimalen Bedingungen für die Pflanzen geschaffen und sie vor Wind und Wetter geschützt werden können. Besonders geeignet sind Gewächshäuser mit einer Überdachung aus Acrylglas, da das Material sehr robust, leicht zu verarbeiten und pflegeleicht ist und die direkte Sonneneinstrahlung ermöglicht. Tomaten benötigen nämlich viel Licht. Außerdem ist es sinnvoll, sie vom Boden wegzuleiten und sie stattdessen in die Höhe wachsen zu lassen. Dazu steckt man einen stabilen Stab in den Boden und befestigt daran die Pflanze mit einer Schnur. Beim Gießen sollte man darauf achten, dass die Blätter nicht nass werden. Sonst drohen Braun- und Krautfäule.
Tomaten sind Selbstbestäuber, draußen erledigt dies der Wind. Im Gewächshaus kann man das Bestäuben durch leichtes Rütteln erreichen.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Tomaten enthalten in den Blättern und Stängel sowie in den grünen noch unreifen Früchten geringe Mengen Solanin (0,2 % in der unreifen Frucht). Das Solanin ist allerdings in diesen Mengen kaum gesundheitsschädlich. Die Blätter und die grünen Früchte sollte man dennoch nicht essen. Insbesondere bei Kindern könnten auch geringe Giftmengen Symptome hervorrufen. Im Schwäbischen gibt es eine Spezialität, die sauer eingelegten grünen Tomaten. Hier scheint es so zu sein, dass sich das Solanin in der Lake löst. Daher sollte man diese nicht unbedingt trinken. Die Blätter enthalten außerdem ein ätherisches Öl, das bei empfindlichen Personen Hautreaktionen (Dermatiden) hervorrufen kann. Gleiches gilt auch für die verwandte Aubergine, die obendrein noch geringe Mengen an Nikotin enthalten kann.

Bei der Aubergine ist das Kraut und die unreife Frucht giftig; die Wirkung gleicht der Tomate

Tiergiftig:
Tomatenkraut und unreife Früchte verursachen bei Pferden Entzündungen der Schleimhäute, Ekzeme, Reizungen von Magen- und Darm, Magenkrämpfe, Durchfälle, Erregung und Atembeschwerden.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Tomaten zählen zu unseren wertvollsten Gemüsesorten. Sie enthalten die Vitamine A u. C sowie Mineralstoffe. Ein wichtiger Inhaltsstoff sind Lycopene, sie bilden einen wichtigen Schutz gegen freie Radikale. Ferner hat man herausgefunden, dass sich Lycopene positiv gegen bestimmte Krebsarten verhalten. Lycopene werden auch nicht durch Wärmebehandlung zerstört, im Gegenteil, dadurch lösen sie sich erst völlig aus den Faserzellen, sie wirken somit auch noch in Tomatenmark und Ketschup. Lycopene sind auch für die rote Farbe der Tomaten zuständig. Tomaten schützen die Schleimhäute des Körpers, fördern Stoffwechsel und Verdauung und stärken unsere innere Zellstruktur.

Name: Der Name der Tomate aus dem aztekischen und heißt soviel wie anschwellen.
Geschichtliches: 1551 kamen die ersten Tomatenpflanzen nach Europa, zuerst wurde sie nur als Zierpflanzen gehalten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts lernte man sie auch als Gemüse zu schätzen.


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