Schneeball

Viburnum spec. Moschuskrautgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Wir unterscheiden 2 wildwachsende Arten, nämlich einerseits den Gemeinen Schneeball (Viburnum opulus) und den Wolligen Schneeball (Viburnum lantana). Am besten kann man die beiden Arten anhand ihrer Blätter unterscheiden.
Während der Gemeine Schneeball 3 - 5fach gelappte (ahornähnliche) Blätter trägt, sind die des Wolligen Schneeballs eiförmig, ungeteilt und filzig behaart, siehe Bild. Beide Arten tragen ihre weißen Blüten in Dolden, sie haben 5 Blütenblätter und erscheinen von Mai - Juni. Die Früchte sind bei beiden Arten zuerst rot, verfärben sich aber dann beim Wolligen Schneeball schwarz. Einige ausländische Arten, sie stammen überwiegend aus China, Korea und Nordamerika wachsen bei uns als Ziersträucher. Die Pflanzen werden 1 - 4 m hoch.

Standort und Verbreitung:
Der Gemeine Schneeball wächst in Auwälder, in Laub- und Laubmischwäldern sowie an Bachrändern und benötigt feuchten Lehmboden. Man findet ihn fast in ganz Europa.
Der Wollige Schneeball hingegen liebt lockeren, kalkhaltigen, warmen Boden und ist in Wäldern und Gebüschen von Mittel- und Südeuropa zu Hause.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Schneeball enthält in den unreifen Beeren, den Blättern und in der Rinde giftig wirkende Glycoside und Viburnin. Die unreifen Beeren stellen für Kinder eine gewisse Gefahr dar; es ist allerdings nicht mehr als Erbrechen und Durchfall zu erwarten. Im reifen Zustand sind sie ungiftig. Bei der Aufnahme von Blättern und Rinde  kann es zu Entzündungen von Magen und Darm, verbunden mit Durchfällen kommen. Auch blutiger Urin wurde beobachtet. Nach der Aufnahme großer Mengen können auch Herzrhythmusstörungen und Atemnot eintreten, auch Todesfälle sind bekannt geworden.

Tiergiftig:
Schneeball ist leicht giftig für Pferde. Als Symptome sind leichte Reizungen der Schleimhäute, Durchfall, Magen- Darmkrämpfe und Übelkeit zu erwarten.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Homöopathie verwendet man eine Essenz bei Störungen der Regelblutung.
 

Name:
Ihren deutschen Namen erhielten die Sträucher nach ihren Blütendolden, die wie Schneebälle aussehen. Weitere Bezeichnungen für den Gemeinen Schneeball waren Schneeballschlinge, Wasserschneeball, Wasserholder und Hirschholder.  Den Wolligen Schneeball nannte man auch Schwindelbeere, Kleiner Mehlbaum und Schiessbeerstrauch. Der Gattungsname der beiden Sträucher, Viburnum, leitet sich wahrscheinlich von lateinischen Wort viere für flechten ab. Schneeballzweige sind recht biegsam und dienten früher als Flechtwerk. Der Artname opulus stammt aus dem lateinischen und bedeutet, der Blattform dieser Art wegen, Ahorn. Der Artname lantana kommt auch aus dem lateinischen und steht für wollig.

Geschichtliches:
In der Volksheilkunde nahm man einen Aufguss aus den Blättern des Wolligen Schneeballs als Gurgelwasser sowie bei Erkrankungen von Mund und Rachen. Die Früchte nutzte man als abführendes Mittel, was allerdings nicht selten zu Vergiftungen geführt hatte.