Narzissen, Osterglocken

Narcissus spec. Narzissengewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die häufigsten Narzissenarten, die Gartenarten einmal ausgeklammert, sind die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) und die Weiße Narzisse oder Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus). Die Narzisse wächst aus einer braunen Zwiebel und wird 15 - 40 cm hoch. Die Blüten sind gelb oder weiß und haben 6 Blütenblätter, innen mit einer Nebenkrone. Sie stehen meist einzeln auf einem langen Stängel. Die Blätter der Narzissen haben eine linealische Form und sind etwa so lang wie der Blütenstängel. Narzissen blühen von März bis Mai.

Standort und Verbreitung:
Wir kennen die Narzissen vorwiegend als Gartenpflanzen und Schnittblumen in den verschiedensten Variationen.
Ihr natürliches Vorkommen ist sehr selten geworden. Sie wachsen auf kalkarmen Bergwiesen und in lichten Wäldern. Ihr Verbreitungsgebiet ist das südliche und westliche Europa.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die gesamte Pflanze, vorwiegend aber die Zwiebel enthalten verschiedene Alkaloide, unter anderem das Lycorin. Vergiftungen sind durch eine Verwechslung der Narzissenzwiebel mit der Küchenzwiebel möglich, aber auch das Blumenwasser ist giftig. Die Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche und Durchfall. Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungen und zum Kollaps kommen, auch tödliche Vergiftungen sind vorgekommen. Der Saft der Narzissen wirkt auch äußerlich auf die Haut. So kommt es bei Gärtnern und Floristen immer wieder zu Hautentzündungen, der so genannten Narzissendermatitis

Tiergiftig:
Narzissen sind giftig für Pferde, Schweine, Hunde und Katzen, außerdem für Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sowie für Vögel. Die Vergiftungssymptome sind Magen- und Darmbeschwerden, Übelkeit, Durchfall, Krämpfe, Zittern sowie Herzrhythmusstörungen. Bei Hunden können bereits 15 g der frischen Zwiebel zum Tod führen

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die  Gelbe Narzisse wird vereinzelt in der Homöopathie bei Schnupfen, Bronchitis und Keuchhusten verwendet.

Name:
Die Gelbe Narzisse wird auch Osterglocke und Trompeten-Narzisse genannt. Die Bezeichnung Narzisse oder im wissenschaftlichen Namen Narcissus, entstammt der griechischen Mythologie. Narziss war ein griechischer Held und so schön, dass sich alle Dryaden und Waldnymphen in ihn verliebten. Er aber erwiderte ihre Liebe nicht, denn Narziss hatte nur Augen für sich selbst. So beschlossen die Götter ihn für seine Eigenliebe zu bestrafen. Als Narziss mal wieder sein Spiegelbild in einem Fluss betrachtete, wurde er so verzückt von seiner eigenen Schönheit, dass er sich selbst umarmen wollte, dabei ins Wasser fiel und ertrank. Man errichtete einen Scheiterhaufen um den toten Narziss zu verbrennen. Als aber die Flammen seinen Leichnam berühren wollten, wurden diese entrückt und zurück blieb eine Blume, nämlich die Narzisse.  Sie trägt in ihrer Blütenkrone einen Kranz und zeigt damit Narziss, wie er sich über das Wasser beugt und sich selbst betrachtet. Der Artname der Gelben Narzisse, pseudonarcissus, bedeutet unechte Narzisse. Der Artname der Weißen Narzisse, poeticus, heißt dichterisch besungen.

Geschichtliches:
Wie man aus der Geschichte um Narziss sehen kann, waren Narzissenarten schon den alten Griechen bekannt.
Viele Dichter und Maler wurden durch sie inspiriert, aber auch die Heilkundigen des Mittelalters nutzten ihre Wirkung. So gebrauchte man die Narzisse damals bei verschiedenen Hauterkrankungen, wie Flechten, Beulen und Geschwüre.
 

Wilde Narzissen sind geschützt!