Knoblauch

Allium sativum Narzissengewächse

Bestimmungsmerkmale:
Knoblauch ist eine Zwiebelpflanze, die bis zu 70 cm hoch wächst. Die Blüten stehen in einer Dolde und sind rötlich weiß und von einem Hochblatt umgeben. Die Blätter sind breitlineal. Knoblauchblätter sind denen des Porrees sehr ähnlich. Die Blütezeit ist Juli - August.

Standort und Verbreitung:
Knoblauch ist eine Kulturpflanze; seine Heimat ist vermutlich Vorder- und Südasien.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Knoblauch enthält schwefelhaltige Verbindungen, unter anderem das Alliin, das sich unter Einwirkung des Ferments Alliinase in Allicin umwandelt. Allicin ist verantwortlich für den Knoblauchgeruch. Bei vernünftigem Gebrauch ist keine Vergiftung zu erwarten, allerdings kann Knoblauch, so wie auch die Küchenzwiebel auf nüchternen Magen genommen, die Magenschleimhäute reizen und Sodbrennen bewirken. Es kann so auch zu Schweißausbrüchen, Übelkeit, Schwindel und Schmerzen kommen. Bei Kindern kam es schon häufiger zu schweren Vergiftungen.

Tiergiftig:
Es existiert eine recht weit verbreitete Meinung, dass Knoblauch für Tiere, insbesondere für Pferde, Hunde und Katzen giftig sein soll. Rein theoretisch ist dies auch so, allerdings praktisch nicht zu erwarten, da die toxische Dosis bei einem 25 Kg schweren Hund 50 Knoblauchzehen täglich verteilt über 7 Tage wäre. Für Pferde gilt die Menge von 240 g täglich als giftig.
Das hartnäckige Gerücht, dass Knoblauch für Pferde giftig ist, ist durch eine Studie der Jungwissenschaftlerin Wendy Pearson* entstanden. Diese Studie ist als zweifelhaft zu betrachten, weil diese Studie nur an 4 Pferden durchgeführt wurde, und weil sie dazu noch tierschutzrechtlich relevant ist. Denn in der „Studie“ wurden Pferde gezwungen, solche Unmengen an Knoblauch zu sich zu nehmen, wie sie freiwillig nie fressen würden. Der Versuch gestaltete sich wie folgt: Zwei von den vier Pferde wurden nach und nach größere Dosen Knoblauch in Pulverform verabreicht. Solange, bis die Pferde dann 2x täglich 0,25 g Knoblauch pro kg Körpergewicht bekamen. Diese Menge entspricht bei einem normalen Warmblut etwa einem Kilogramm frischem Knoblauch (300 g getrocknetem)- pro TAG! Die „Wissenschaftlerin“ gibt zu, dass sie diese Menge nur gemischt mit Unmengen an Melasse in die Pferde hineinbringen konnte. Das Ergebnis der „Studie“: 
Nach 4 Tagen nahm die Menge der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut ab. (Erythrozyten sind grob gesagt für den Transport von Sauerstoff ins Gewebe zuständig. Sind zu wenig Erythrozyten (rote Blutkörperchen) vorhanden, kann nicht mehr genug Sauerstoff da hin gebracht werden, wo er gebraucht wird.) Dieser Einfluss des Knoblauchs auf das Blut normalisierte sich aber einige Wochen nach Beendigung der „Studie“ wieder.
Und was ist nun die Leere aus dieser Studie? Sicherlich nicht, dass Knoblauch giftig ist für Pferde!! Die „Studie“ beweist lediglich etwas, das wir schon wissen: Die Menge macht das Gift! Alles kann so stark überdosiert werden, dass es schädlich ist, selbst Wasser. Wer seinem Pferd –kurweise- 10 bis 20 Gramm getrockneten Knoblauch pro Tag füttert, kann eigentlich nicht viel falsch machen.

Da kein Mensch einem Tier solche Mengen verfüttern würde, ist Knoblauch also faktisch als ungiftig für Tiere einzustufen. Beim Hund wirkt Knoblauch antibakteriell, er erhöht die Leistungsfähigkeit der Tiere und reinigt das Blut. Weiterhin wirkt er entgiftend, reinigt die Haut, vertreibt Ungeziefer und beugt Alterserscheinungen vor. Für Meerschweinchen und Hamster ist Knoblauch ein ungeeignetes Futter, da er Blähungen verursacht.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Knoblauch wirkt Gärungsprozessen im Darm entgegen und damit verbundenen Blähungen sowie krampfartigen Schmerzen. Weiterhin wirkt die Pflanze antibakteriell und gefäßerweiternd; die Gefäße der Beine, des Augenhintergrundes und des Gehirn werden erweitert und so besser ernährt. Dies hat zur Folge das sie gewissermaßen am “Altern” gehindert werden. Weiterhin bewirkt Knoblauch Senkung des Cholesterinspiegels, er ist hilft bei Schlafstörungen, Bluthochdruck und allgemeiner Schwäche. Knoblauch ist ein starkes natürliches Antibiotikum mit einem breiten Spektrum von gesundheitlichen Vorteilen. Er ist ein starkes Antipilzmittel und zerstört jedes Antigen, Pathogen und schädliche krankheitsverursachende Mikroorganismen. Kaum eine andere Pflanze hat ein größeres desinfizierendes und ausleitendes Potential als der Knoblauch. Er fördert die Durchblutung -vor allem die Durchblutung der Peripherie- und schützt vor oxidativem Stress. Deshalb hilft der Knoblauch auch Insekten fernzuhalten, was verstärkt wird, wenn z. B.  Pferde schwitzen.

Name:
Volkstümliche Namen waren Knofel, Knoflak und Gruserich. Der Botanische Gattungsname Allium ist die lateinische Bezeichnung für des Lauchs.

Geschichtliches:
Knoblauch wird seit ca. 5000 Jahren in der Heilkunde verwendet. Die Arbeiter an den Pyramiden wurden unter anderem mit Knoblauch ernährt, damit sie ihre Gesundheit und Leistung erhielten. Auch die Griechen, Römer und Germanen schätzten den Knoblauch als Heilmittel und Gewürz.