Granatapfelbaum

Punica granatum, Granatapfelgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Der Granatapfelbaum wächst bis zu 4,50 m hoch. Er trägt ca. 10 cm lange, glänzende Laubblätter und orangefarbige, röhrenförmige Blüten. Die Früchte haben unreif eine grüne Farbe und reifen dann von gelb nach orangerot, sie haben die Größe von kleinen Äpfeln. Unter ihrer dicken Schale stecken viele Samenkörner im saftigen Fruchtfleisch. Ein Zwergform des Granatapfelbaumes ist Punica granatum var. nana, dieses Bäumchen wird nur 0,5 - 1 m hoch.

Standort und Verbreitung:
Der Granatapfelbaum stammt ursprünglich aus Pakistan und ist im Mittelmeergebiet verbreitet. Bei uns kann man ihn als Kübelpflanze halten. Er ist allerdings frostempfindlich und überwintert am liebsten kühl bei 5 Grad und braucht in der Zeit nur wenig Wasser.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Der Granatapfel enthält in der Wurzel und in der Rinde Alkaloide und gilt als stark giftige Pflanze. Das Fruchtfleisch hingegen ist ungiftig und kann getrost gegessen werden. Vergiftungen zeigen sich durch Übelkeit und Erbrechen (auch blutig), Magen- und Darmstörungen, Bluten der Magenschleimhaut, Schwindel, Erregung des zentralen Nervensystems, Verlangsamung des Pulses, Kollaps und Muskelversteifung. Bei starker Vergiftung sind Todesfälle möglich. Vergiftungen können im Prinzip nur auftreten, wenn die Pflanze als Mittel gegen Bandwürmer falsch dosiert wird.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Rinde der Wurzeln wurde mit Erfolg gegen Darmparasiten eingesetzt, daher nutzte man die Pflanze früher oft als Bandwurmmittel. Die Fruchtschale hat adstringierende, also zusammenziehende Wirkung und wurde früher in Form von Aufgüssen gegen die Ruhr verwendet. Der Schale werden blutstillende Eigenschaften zugeschrieben.
Der aus den Früchten gepresste Saft ist sehr vitaminreich.

Name:
Mit lateinischem Namen heißt der Granatapfelbaum Punica granatum. Punica leitet sich entweder ab vom lateinischen punicus für punisch und bezieht sich damit auf die Herkunft des Baumes aus der Gegend von Karthago oder vom lateinischen puniceus für granatrot. Der Artname granatum verweist auf die große Anzahl von Kernen in der Frucht.

Geschichtliches:
Der Granatapfel ist eine sehr alte Kulturpflanze. In der Bibel lesen wir: "... dein Gott führt Dich in ein gutes Land...; ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel sind,..." (5. Moses (8, 7-8) Der Baum war schon im alten Ägypten bekannt. Auf Grabgemälden aus der Zeit 2500 v. Chr. sind Granatäpfel abgebildet, ebenfalls in den Grabkammern Ramses IV. Schon im frühen Altertum war die Pflanze im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet, in den Riten der Syrier und Phönizier, dort nannte man ihn "Rimmon", spielte der Granatapfel eine große Rolle.