Berberitze, Sauerdorn

Berberis vulgaris Sauerdorngewächse

Bestimmungsmerkmale:
Der Sauerdorn wächst als Strauch und wird 1 - 2,5 m hoch.
Die kleinen gelben, duftenden Blüten hängen in Trauben. Ihre Blütezeit ist von Mai - Juni. Im Herbst reifen die länglichen roten Beeren heran. Die Laubblätter stehen in Büscheln und sind eiförmig. Die hellgraue Rinde des Strauches ist teilweise rötlich überlaufen, das Holz hat eine gelbliche Farbe. Weitere Arten sind Thunbergs Berberitz, Berberis thunbergii sowie Berberis julianae.

Standort und Verbreitung:
Wild wachsend findet man den Strauch, wenn auch selten, in Wäldern und Gebüschen. Sein Verbreitungsgebiet ist Süd-, Mittel- und Westeuropa. Verschiedenen Arten gedeihen als Zierhecken in unseren Gärten.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die gesamte Pflanze enthält das Alkaloid Berberin. Ausnahme die Beeren von Berberis vulgaris, die sind ungiftig. Nicht so die Beeren anderer Arten, die teilweise stark giftig wirken. Bei Aufnahme geringer Mengen kommt es zu Magenbeschwerden, stärkere Vergiftung zeigt sich in Erbrechen, Durchfällen, Benommenheit und Nierenentzündung.

Tiergiftig:
Unter den Tieren wären Pferde, Hunde, Katzen, Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster gefährdet; die Beeren von Berberis vulgaris sind auch für Tiere nicht giftig.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Homöopathie findet der Sauerdorn Anwendung bei Leber- und Nierenerkrankungen sowie bei Rheuma. Die getrockneten Beeren einiger Berberis-Arten kann man im Handel kaufen. Sie haben einen angenehm säuerlichen Geschmack.

Name:
Seines säuerlichen Beerengeschmacks sowie seiner Dornen wegen nannte man den Strauch Sauerdorn. Weitere Namen waren Spießdorn, Sauerachdorn, Dreidorn und Erbseldorn. Die Bezeichnung Berberitze und der Gattungsname Berberis stammen von dem arabischen Wort berberi für Muscheln, bezugnehmend auf die Form der Blütenblätter.  Der Artname vulgaris bedeutet, dass die Pflanze häufig vorkommt.

Geschichtliches:
Der Sauerdorn war schon im Mittelalter bekannt und wurde in den Kräuterbüchern beschrieben. Man nutze ihn auch damals bei Lebererkrankungen, gegen Gelbsucht und Rheuma. Die Pflanze fand aber auch als Färbemittel für Wolle und Leder Anwendung.