Frühlings-Adonisröschen

Adonis vernalis Hahnenfußgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Das Frühlings-Adonisröschen erkennt man leicht an seinen 3 - 7 cm großen, goldgelben Blüten. Sie haben 10 - 25 Blütenblätter und blühen von April - Mai. Die Pflanze hat gefiederte Laubblätter, deren Zipfel gespalten sind, sie wird 15 - 25 cm hoch. Eine Verwandte ist das rot blühende Sommer-Adonisröschen oder Sommer-Teufelsauge (Adonis aestivalis) sowie das Brennendrote Teufelsauge (Adonis flammea).

Standort und Verbreitung:
Man findet das Frühlings-Adonisröschen auf Trocken- und Halbtrockenrasen, auf sonnigen Hängen und in Kiefernwäldern. Die Pflanze ist sehr selten und geht ständig zurück. Sie liebt lockeren, sandigen Kalkboden. Außer im Westen hat die Pflanze ihre Verbreitung in ganz Europa. In Deutschland kommt sie noch in der südlichen und nördlichen Rheinebene (Mainzer Sand), im nördlichen oberrheinischen Löß- und Kalkhügelland, in den mainfränkischen Platten, in der Garchinger Heide (Oberbayern), in Thüringen, in der Gegend um Halle und Magdeburg. Eine Reise wert ist der Oderbruch (Brandenburg) bei Lebus. Hier findet man an den Pontischen Hängen längs des Oderlaufes das Adonisröschen in großer Zahl wild wachsend.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Adonisarten enthalten Herzglycoside und sind in Ihrer Wirkung der des Roten Fingerhutes sehr ähnlich.
Der Vergiftungsverlauf zeigt sich in Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen und Durchfällen. Weiterhin kann es zu Störungen des Herzrhythmus und auch zu Atemnot kommen. Bereits 0,02 g des Giftes führen zu Erbrechen und Durchfall. Beim Berühren der Pflanzen kann es zu starken Hautauschlägen kommen, zumindest war das beim Sommer-Adonisröschen der Fall.

Tiergiftig:
Adonisröschen wirkt giftig auf Pferde, Hunde und Katzen, Hamster, Meerschweinchen, auch auf  Hasen und Kaninchen. Vergiftung zeigt sich in Erbrechen, blutigem Durchfall; die Tiere sind benommen und taumeln, es kommt zu Herzrhythmusstörungen und bei entsprechend starker Vergiftung zum Herzstillstand.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze ist Bestandteil verschiedene Herz- und Kreislaufmittel und zeigt im Gegensatz zum Fingerhut nicht so viele Nebenwirkungen. Auch in der Homöopathie setzt man die Pflanze als Herzmittel ein.

Name:
Der Name Adonis kommt aus der griechisch/römischen Mythologie. Ares, im römischen Mars, war eifersüchtig auf Adonis, dessen Geliebte Aphrodite, bei den Römern Venus war. Ares bzw. Mars verwandelte sich in einen Eber und tötete Adonis. Aus jedem Blutstropfen soll nun ein Adonisröschen gewachsen sein. Anders heißt es aber auch, dass Aphrodite bzw. Venus, Adonis in das Adonisröschen verwandelt habe (viele Adonisarten blühen rot). Eine weitere Bezeichnung für die Pflanze ist Frühlings-Teufelsauge.
Der Artname vernalis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet im Frühling blühend (veris = Frühling).

Geschichtliches:
Das Adonisröschen war schon in der Antike bekannt. Hippokrates verwendete sie bei Wassersucht und auch bei Plinius findet eine Art Erwähnung. Früher nutze man die Pflanze bei Harn- und Steinleiden.
Auch Hieronymus Bock weiß über ihre Wirkungen zu berichten. Er empfiehlt das Adonisröschen, das er fälschlich "Schwarz Nieswurz" nennt bei Fallsucht, Wassersucht und gegen Schwindel sowie bei Flechten und anderen Hauterkrankungen.
Aber auch die Giftwirkung war damals bekannt: "... so ihemandts schwarz Nieswurz brauche wollte / der neme nicht ober ein quinten / das er nit schaden dadurch empfange / und so ihemandts Nießwurz zuvil gessen oder eingenommen hette / der laß ihm auff stund ein warme Geißmilch bringen/... / damit das Gifft diser wurzel gedempfft werde/... "

Das Adonisröschen ist geschützt!