Adlerfarn

Pteridium aquilinum Adlerfarngewächse

Bestimmungsmerkmale:
Der Adlerfarn hat hellgrüne, derbe Blätter, die zweifach gefiedert sind. Die Blattfläche ist bogenförmig geneigt, der Blattrand eingerollt. Der Farn wird bis zu 2 m hoch.

Standort und Verbreitung:
Man findet den Adlerfarn in Mitteleuropa häufig an Waldrändern und in lichten Wäldern.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die gesamte Pflanze ist giftig, der höchste Gehalt an Wirkstoffen findet sich in den jungen Blättern. Auch nach dem Trocknen behält die Pflanze ihre Giftwirkung. Die Giftstoffe sind das Enzym Thiaminase, Blausäureglycoside und ein Saponin (Pteridin). In einigen Gebieten der USA, in Japan und Neuseeland wird der Adlerfarn jung als Wildsalat gegessen. Dies kann die Ursache dafür sein, dass es in diesen Gegenden ein erhöhtes Auftreten an Tumoren gibt; ebenso werden ein verstärktes Auftreten an Speiseröhren und Magenkarzinomen in Japan damit in Verbindung gebracht.
Ein weiterer giftiger Farn ist der Wurmfarn.

Tiergiftig:
Adlerfarn ist giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Schweine, Hasen und Kaninchen sowie für Meerschweinchen, Hamster und für Vögel. Eine Vergiftung bei Pferden und Schweinen zeigt sich durch eine Vitamin B1-zerstörende Wirkung, verantwortlich dafür ist das Enzym Thiaminase. Es entstehen zentralnervöse Störungen, Störungen im Bewegungsablauf sowie motorische Störungen. Eine Menge ab 2 Kg über einen Zeitraum von 30 Tagen gefressen kann für Pferde tödlich sein. Bei Rindern und Kühen zeigt sich eine Vergiftung, vermutlich durch die anderen Giftstoffe hervorgerufen, im sogenannten “Stallrot”. “Stallrot” äußert sich durch eine Art “Blutschwitzen” der Haut. Dadurch kommt es zu Blutungen im Maul, der Nase; das Tier leidet unter blutigem Durchfall und blutigem Harn. Als tödliche Dosis für Rinder gelten 500 g Kraut. Werden Tiere längere Zeit mit dem Adlerfarn gefüttert, können die Vergiftungssymptome auch erst nach Jahren auftreten. Jungtiere sind besonders gefährdet. Milch wird nach dem Fressen von Adlerfarn bitter.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze findet medizinisch keine Anwendung.

Name:
Da die Blätter an die Krallen eines Adlers erinnern, erhielt die Pflanze wohl ihren Namen. Hierauf verweist auch der botanische Artname aquilinum, er bedeutet adlerartig. Der Gattungsname Pteridium setzt sich zusammen aus den griechischen Worten ptéris für Farn und éidos für Gestalt.